Klinikum Nürnberg

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Neben der schnellen Wiederbelebung vor Ort ist die Weiterbehandlung in einer spezialisierten Klinik entscheidend für die Überlebenschancen: Das Klinikum Nürnberg ist jetzt an seinem Standort Süd erfolgreich als „Cardiac Arrest Center“ zertifiziert worden – und erfüllt damit höchste Qualitätsanforderungen bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand.

 

Ein Aushängeschild: Das Klinikum Nürnberg ist an seinem Standort Süd als Cardiac Arrest Center zertifiziert worden. Foto: Giulia Iannicelli/Klinikum Nürnberg

In Deutschland erleiden jedes Jahr mehr als 50.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Die Überlebenschancen hängen entscheidend davon ab, ob Familienmitglieder, Kollegen oder Passanten beherzt mit der Wiederbelebung beginnen. Und in der Folge hängt die Prognose für den erfolgreich reanimierten Patienten oder die Patientin ganz wesentlich von der Fachkompetenz und der Ausstattung der weiterbehandelnden Klinik ab.

Ein interdisziplinäres, hochprofessionelles Team

Dass Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand im Klinikum Nürnberg in den besten Händen sind, ist jetzt offiziell bestätigt worden: Das Klinikum Nürnberg ist an seinem Standort Süd als Cardiac Arrest Center, als Zentrum für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Stillständen, zertifiziert worden. Damit wurde dem interdisziplinären Ärzte- und Pflegeteam bescheinigt, dass es höchste Qualitätskriterien bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten erfüllt, die nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand erfolgreich reanimiert wurden. Im Cardiac Arrest Center arbeiten Spezialisten der Kardiologie, Neurologie, Anästhesie, Herz-, Gefäß-, Neuro- und Unfallchirurgie sowie Notfall- und Intensivmediziner zusammen. „Wir freuen uns sehr über die Zertifizierung und sehen das als Bestätigung unserer Arbeit“, sagt Prof. Dr. Matthias Pauschinger, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 8, Schwerpunkt Kardiologie, am Klinikum
Nürnberg, Campus Süd.
Um vom Deutschen Rat für Wiederbelebung als Cardiac Arrest Center zertifiziert zu werden, müssen umfangreiche Voraussetzungen erfüllt sein: „Wir mussten minutiös nachweisen, dass wir zu jeder Tages- und Nachtzeit eine optimale Versorgung unserer Patienten durch ein interdisziplinäres Spezialistenteam gewährleisten können, sagt Dr. Sven Siemonsen, Leiter des Cardiac Arrest Centers.


„Alle Mitarbeiter sind rund um die Uhr verfügbar“


Die Kriterien für die Zertifizierung wurden von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung (DGK) und der Deutschen Gesell
schaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin (DGIIN) gemeinsam entwickelt. Voraussetzung für eine Zertifizierung ist zum Beispiel, dass die Patienten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand ärztlich und pflegerisch nach standardisierten Prozessen und Verfahren versorgt werden. Das spart Zeit – ein entscheidender Faktor im Notfall – und steigert die Patientensicherheit. Dafür muss in der Klinik eine besondere Struktur vorhanden sein. Dazu gehören zum Beispiel eine geeignete Notaufnahme, ein Herzkatheterlabor und die permanente Verfügbarkeit eines Platzes auf der Intensivstation mit Nachweis einer fachintensivmedizinischen Betreuung. „Alle Mitarbeiter sind speziell geschult, und alle beteiligten Disziplinen sind rund um die Uhr verfügbar“, sagt Prof. Dr. Stefan John, Leiter der Abteilung interdisziplinäre Intensivmedizin. „Die Zertifizierung ist auch eine klare Entscheidungshilfe für Rettungsdienste, erfolgreich reanimierte Patienten gezielt in eine Klinik mit Cardiac Arrest Center zu bringen“, so Prof. Dr. Pauschinger. „Für die Patienten ist es ganz entscheidend, dass sie schnell in Krankenhäuser gebracht werden, die höchste Qualitätsanforderungen erfüllen. Jede Sekunde zählt“, fährt er fort.


Bei Herzbeschwerden unverzüglich in die Klinik


Prof. Dr. Pauschinger appelliert in diesem Zusammenhang auch noch einmal eindringlich, bei Symptomen, die auf einen Herzinfarkt hindeuten, sofort ins Krankenhaus zu kommen. „Bei Herzbeschwerden bitte unverzüglich den Notruf wählen“, sagt er. Auch in Pandemie-Zeiten würden Patienten mit akuten Problemen schnell und sicher im Klinikum Nürnberg versorgt.

Dr. Sven Siemonsen, Leiter des Cardiac Arrest Centers, Prof. Dr. Stefan John, Leiter der Abteilung interdisziplinäre Intensivmedizin, und Prof. Dr. Matthias Pauschinger, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 8, Schwerpunkt Kardiologie, zeigen die Zertifizierung (von links). Foto: Giulia Iannicelli/Klinikum Nürnberg
Sie kümmern sich um Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillständen: Prof. Dr. Matthias Pauschinger, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 8, Schwerpunkt Kardiologie, Prof. Dr. Stefan John, Leiter der Abteilung interdisziplinäre Intensivmedizin, Dr. Sven Siemonsen, Leiter des Cardiac Arrest Centers, auf einer Intensivstation am Klinikum Nürnberg, Standort Süd (von links). Foto: Giulia Iannicelli/Klinikum Nürnberg