Profis aus dem Klinikum Mittelbaden und dem Rettungsdienst unterrichten Schüler in Wiederbelebungsmaßnahmen.

Vom 20. – 26. September werden Schüler aus der Region in den Grundlagen der Ersten Hilfe sowie der Laienreanimation geschult. Auf Initiative von Privat-Dozent Dr. Thomas Iber, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin in der Balger und in der Bühler Klinik beteiligt sich das Klinikum Mittelbaden zum neunten Mal in Folge an der Woche der Wiederbelebung.

„Prüfen. Rufen. Drücken!” lautet die Devise: Prüfen, ob die Person noch atmet, unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen und dann fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft.

„Vor dem Hintergrund der Corona-Krise sollte dem ohnehin angstbesetzten Thema Kreislaufstillstand/Wiederbelebung noch mehr Bedeutung zugemessen werden. Eine Schulung im richtigen Umgang mit einer solchen Situation ist daher umso wichtiger für die Schüler. Wir werden speziell darauf eingehen, wie man eine Wiederbelebung auch unter Corona-Bedingungen sicher durchführen kann”, so Chefarzt Iber. Die Profis erklären und zeigen den Schülern unter Corona-Hygieneregeln, wie sie bei einem plötzlichen Herzstillstand sicher mit einfachsten Maßnahmen Leben retten können. Die Schüler können ihre neu erlernten Fähigkeiten an Übungspuppen gleich ausprobieren und üben.

Für über 400 Schüler aus der Region steht dann vom 20. – 24. September Reanimation auf dem Stundenplan. In Kooperation mit dem DRK KV Baden-Baden und dem Rettungsdienst des DRK KV Bühl-Achern trainieren Mitarbeiter der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin in vier Baden-Badener Schulen und einer Bühler Schule die Schüler in Wiederbelebungsmaßnahmen. Möglich ist dies durch die hervorragende Unterstützung und gemeinsame Zusammenarbeit mit dem DRK Kreisverband Baden-Baden und dem DRK Kreisverband Bühl/Achern.

In den vergangenen sieben Jahren konnten durch diese beispielhafte Kooperation schon über 4100 Schüler in der Region in Basismaßnahmen der Wiederbelebung geschult werden. Ein nachhaltiger Effekt dieser Aktionswochen spiegelt sich in den seit Jahren kontinuierlich steigenden Laienreanimationsquoten in der Region wieder, die im deutschen Reanimationsregister erfasst werden und zuletzt sogar über dem Bundesdurchschnitt lagen.

Unter dem Motto „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation„ verfolgen der Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA) und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) das Ziel, Hemmschwellen in der Bevölkerung vor der Ersten Hilfe abzubauen und die Wiederbelebungsquote in Deutschland zu steigern.

In Zeiten von Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen ist es besonders wichtig, Handlungssicherheit für den Ernstfall zu gewinnen.

Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen. Obwohl jeder helfen könnte, tun es die wenigsten. Die Chance, zu überleben, ist etwa zwei- bis dreimal so hoch, wenn sofort mit der Herzdruckmassage begonnen wird. Und da ungefähr 75% aller Herzkreislaufstillstände zu Hause passieren, ist es wichtig, dass jeder Einzelne weiß, wie er seinen Liebsten oder Nächsten im Notfall helfen kann.