Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) informiert:

850 Jahre Wallfahrtsgeschichte
Die Brünnekenkapelle in Salzkotten-Verne ist Denkmal des Monats

Salzkotten (lwl). 1851 von Gläubigen errichtet, ist die Brünnekenkapelle in Salzkotten-Verne (Kreis Paderborn) auch heutzutage noch ein Symbol für die Geschichte der Marienwallfahrt in Westfalen-Lippe. Ihren Namen verdankt die Kapelle dem Bach Bohmke, dessen Quelle direkt unter ihr entspringt. Erst im vergangenen Jahr wurde die kleine Wallfahrtskapelle im Inneren restauriert und teilweise instandgesetzt – ein Anlass für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), sie als Denkmal des Monats August auszuzeichnen.

“Im Jahr 2017 machten Risse im Putz eine flächendeckende Erneuerung notwendig”, erläutert LWL-Denkmalpfleger Marcus Brokmann. “Damit die Erneuerung von Dauer sein würde, musste die Ursache für den Schaden gefunden werden.” Auf Empfehlung der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen veranlasste der Pastoralverband Salzkotten daher eine Untersuchung. Dabei traten unerwartete Befunde zutage: “Wir haben Putze aus der Bauzeit und Spuren mehrerer Farbfassungen gefunden”, so Brokmann, “Allerdings hatten wir damit noch kein Gesamtbild einer jüngeren Innenraumgestaltung. Erst als wir die neueren Anstriche abgenommen haben, traten figürliche, jedoch zeitlich nicht bestimmbare, Malereien und ein mehrfach überarbeitetes Strahlenkranzmotiv an der Decke zutage.”

Behutsam restauriert, geben die Malereien nun einen Einblick in die frühere Gestaltung der Kapelle und veranschaulichen die Bedeutung des Denkmals als Wallfahrtsort für Dorf und Region: “Das vergoldete und strahlenumkränzte Marienmonogramm als Turmbekrönung auf dem Dach der Kapelle ist ein erster Hinweis auf ihre geschichtliche Bedeutung für die Verner Marienwallfahrt, die seit 850 Jahren unter großer Anteilnahme praktiziert wird. Dem Quellwasser der Bohmke wird in diesem Zusammenhang eine heilende Wirkung zugesprochen.”

Im Gegensatz zu dem kaum veränderten Äußeren erfuhr das Innere mehrfache Renovierungen: “1971 kamen neben der Bodenöffnung zur Quelle ein neuer Altarblock, Sitzbänke und die Muttergottesstatue an der Ostwand hinzu”, weiß Marcus Brokmann.

Die Schadens- und Befunduntersuchung bildete die Grundlage für ein Maßnahmenkonzept, das die Gemeinde, der leitende Architekt, die Denkmalpflege und die beauftragten Restauratoren gemeinsam entwickelten. Es beinhaltete eine Putzreparatur, die farbliche Neufassung der Wand- und Deckenflächen und die Einbindung der malerischen Elemente an Wand und Decke. Die filigranen Eisenfenster und die zweiflügelige hölzerne Eingangstür aus der Erbauungszeit erhielten ihre Ölanstriche zurück. Neben den Maßnahmen im Innenraum wurde die Außenhülle repariert und die die Turmbekrönung neu vergoldet.

Ein “voller Erfolg” findet Denkmalpfleger Marcus Brokmann: “Im Ergebnis tritt die Brünnekenkapelle anschaulich hervor, als Zeugnis der Ortsgeschichte und der Volksfrömmigkeit, das Reisende nicht versäumen sollten.”

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle

 


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