Paderborn (lwl). Fachliche (Weiter-)bildung, Integration ins Team und ein guter Start in den Arbeitsalltag der LWL-Klinik Paderborn sind die Ziele des “Onboardings” in der psychiatrischen Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Zum Tag der Pflegenden am 12. Mai lohnt sich ein Blick in das detaillierte Onboarding-Konzept der dortigen Pflege.

Um für die Zukunft der Pflege gut aufgestellt zu sein und um eine qualitativ hochwertige Patient:innenversorgung sicher zu stellen, bietet die Klinik allen neuen pflegerischen Mitarbeitenden ein umfangreiches Onboarding an. “Damit möchten wir neue Mitarbeitende gewinnen und sie vor allem für die psychiatrische Pflege langfristig begeistern”, macht der stellvertretende Pflegedirektor Stefan Klees zum internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai deutlich.

Ziel des Onboardings ist es, außer einer fachlichen und berufsgruppenübergreifenden Einarbeitung auch die soziale Integration der neuen Mitarbeitenden in ihre Teams und in die Klinik. Und die fängt nicht am ersten Arbeitstag, sondern schon mit der Jobzusage an.

Nach der Einstellung wird der Kontakt zu neuen Mitarbeitenden aufrecht gehalten, gerade dann, wenn zwischen Zusage und Arbeitsbeginn einige Monate liegen. “Dieses ‘Preboarding’ ist für uns der erste wichtige Baustein für eine erfolgreiche Integration”, erklärt Klees.

Am Einstellungstag erhalten die neuen Mitarbeitenden ein Willkommenspaket, ein konkreten Einarbeitungsplan und eine Mappe mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen und Informationen.

Im Rahmen des Onboardings wird Wissen zu psychiatrischen Krankheitsbildern vermittelt, sodass ein individuelles Fallverstehen gelingen kann. Der Umgang mit Suizidgefährdungen und Krisen wird geschult und vertieft und die Übernahme von Verantwortung für die Bezugspflege und die Darstellung in der Pflegeprozessplanung werden engmaschig begleitet. Eine Lerneinheit beschäftigt sich mit dem Thema Einstellung und Haltung, da Mitarbeitende in der Psychiatrie mit ganz unterschiedlichen Lebensentwürfen konfrontiert sind. Die Mitarbeitenden sollen für die Themen Diversität, Begegnung auf Augenhöhe und Antistigma-Arbeit sensibilisiert werden. Die Lerninhalte werden in unterschiedlichen Formen angeboten: neben Selbstlernaufgaben und gezielter Praxisanleitung, finden Fortbildungen, Lerngruppen und Supervisionen statt. Verantwortlich für die Umsetzung sind die Stationsleitungen gemeinsam mit den benannten Paten eines jeden neuen Mitarbeitenden der LWL-Klinik an der Agathastraße in Paderborn.

Warum dieses aufwendige Konzept im Oktober 2022 erstmalig eingeführt wurde? Die Gründe dafür sind vielfältig. “Unser Onboarding spricht auch Pflegekräfte an, die vorher nicht in der Psychiatrie gearbeitet haben”, erklärt Rita Wächter. Sie hat die Stabsstelle Pflege in der Klinik des Landschaftsverbandes inne und an dem Konzept maßgeblich mitgewirkt. So weiß sie, dass der Umstieg aus einem somatischen Umfeld in die Psychiatrie für Pflegekräfte mit großen Herausforderungen verbunden ist.

“Wir selbst verbessern den Onboardingprozess kontinuierlich weiter. Dazu bieten wir Fokusgruppen zweimal jährlich für die neuen Mitarbeitenden wie auch für die Stationsleitungen an und entwickeln daraus Verbesserungsmöglichkeiten”, kann Lisa-Marleen Fröbrich, Trainee in der Pflegedirektion, berichten. Von den Pflegenden selbst höre man immer wieder, dass die Integration ins neue Team sehr gut gelinge. Gelobt werden ebenso der klare Ablauf und die Struktur der Einarbeitung, die enorme Sicherheit vermittelt, kann Fröbrich aus den Feedback-Gesprächen mit den bisher 28 examinierten Pflegekräften berichten, die das Onboarding bereits durchlaufen haben. Zehn neue pflegerische Kollegen sind im aktuellen Prozess.

Hintergrund

Die LWL-Klinik Paderborn ist eine gemeindenahes psychiatrisches Fachkrankenhaus mit 12 Stationen, 4 Tageskliniken und einer Institutsambulanz für eine Region von ca. 330.000 Einwohnern, die eine Verbindung sozialpsychiatrischer und psychotherapeutischer inklusive systemischer Grundsätze mit den modernen evidenzbasierten Therapieverfahren in einem multiprofessionellen Team in den drei Abteilungen Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie/Soziotherapie und Suchtmedizin zu verwirklichen sucht. Rund 400 Mitarbeitende versorgen gemeindenah etwa 14.000 Patientinnen und Patienten jährlich. Die Klinik verfügt über 220 stationäre Betten, 60 Tagesklinikplätze und drei ausgebaute Institutsambulanzen.

Der Internationale Tag der Pflegenden wird jährlich am 12. Mai gefeiert und würdigt die Arbeit der professionell Pflegenden. Der 12. Mai ist der Geburtstag von Florence Nightingale (1820-1910), einer britischen Krankenschwester und Pionierin der modernen Krankenpflege.

Pressekontakt:

Barbara Köhling, LWL-Klinikum Gütersloh, barbara.koehling@lwl.org und Christian Dresmann, LWL-Klinikum Gütersloh, christian.dresmann@lwl.org
presse@lwl.org

 


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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

 

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