Das Klinische Ethikkomitee am Städtischen Klinikum Görlitz ist ein interdisziplinäres Beratungsteam für Ärztinnen, Ärzte und Pflegende des Krankenhauses in ethischen Fragen.

Görlitz, 11.04.2023. Verena Meyerl war immer sportlich aktiv. Seit ihrer Jugend tanzte die heute 69-Jährige mit Begeisterung und achtete immer auf ihre Gesundheit. Doch vor vier Wochen kam unverhofft der Schicksalsschlag. Bei einer Radtour erlitt sie einen schweren Schlaganfall. Nun liegt sie auf der Intensivstation und wird über eine Sonde ernährt. Während der Sohn dieses Vorgehen befürwortet, ist die Tochter dagegen. Ihrer Meinung nach hätte ihre Mutter das so nie gewollt. Solch ein Leben wäre für sie nicht lebenswert gewesen. Wie soll es jetzt weitergehen? Was ist der eigentliche Wille?

So wie in diesem Beispielfall stellt die moderne Medizin Ärztinnen, Ärzte, Pflegende und weitere am Patienten handelnde Personen im Krankenhaus oft vor schwierige Entscheidungen. Vieles ist medizinisch möglich, aber ist es auch ethisch wünschenswert? Ethische Fragen sind seit jeher ein fester Bestandteil des alltäglichen Umgangs mit Patienten. Genau hier bietet das klinische Ethikkomitee des Städtischen Klinikums Görlitz seine Unterstützung an. Unter der Leitung der ausgebildeten Ethikberater im Gesundheitswesen, Dr. Eric Hempel, Dr. Matthias Liebig und Pfarrerin Antje Kruse werden regelmäßig interdisziplinäre Beratungen durchgeführt.

Das klinische Ethikkomitee versteht sich als Beratungsteam in ethischen Fragen außerhalb von Hierarchiegrenzen. Es bespricht in zielgerichtet Fragestellungen, die sich in Behandlungs-, Therapie- und auch Pflegeprozessen ergeben, auf einer Augenhöhe. Wichtig dabei ist, dass das Komitee einen Anlaufpunkt für jeden darstellt. Es bietet Fallbesprechungen in klar strukturierter und moderierter Form Pflegenden, Ärzten und allen Mitarbeitern des Krankenhauses, die sich um Patienten kümmern, an. Weiterhin schult es die Mitarbeitenden in ethischen Fragestellungen und klärt über die Grundsätze der Medizinethik auf. So stehen der Patientenwille und die Indikationsstellung im Zentrum einer jeden Behandlung. Aber auch die Autonomie des Patienten, der Nutzen für ihn, die Abwägung von Nutzen und Risiko sowie die Gerechtigkeit der Behandlung sind wichtige Grundprinzipien, die es zu achten gilt. In Zukunft soll es auch um die Weiterentwicklung von Ethikleitlinien und Fortbildung zu ethischen Themen für alle Mitarbeitenden gehen.

 

Das Beispielfoto zeigt die Intensivstation. Foto: Paul Glaser

 

Katja Pietsch, M. A.

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