„Corona-Impfung in den linken Finger“
Mit der Nadel ins Albrecht-Dürer-Tattoo: Impf- Aktion für wohnungslose Menschen im FZW

Als er seinen Ärmel hochkrempelt, erscheint ein Tattoo am Oberarmmuskel.In die Haut sind groß die „Betenden Hände“ von Albrecht Dürer eingesto- chen, einem bekannten Künstler der „Renaissance“. Jene Kulturepoche also, die man gemein hin als „Wiedergeburt“ übersetzt. Und so war es dennauch ein fast schon symbolisches Bild, als Dr. Hans Lemke, Mediziner des Klinikums Dortmund, im FZW die Impfnadel an dieses Tattoo setzte. Ein Bild des Dankes. Und des Neuanfangs. Durch eine Impfung gegen Covid19. Der Mann, dem dieser Arm gehört, ist ohne Wohnsitz. Und man spürte förmlich, wie er aufatmete, als Dr. Lemke die feine Nadel wieder vom Ober-arm entfernte. „Ich habe in den linken Finger gestochen“, sagte der Medizi-ner mit einem Augenzwinkern – und mit Blick auf das Tattoo.

Gemeinsam mit dem „Gast-Haus e.V.“ hatten sich Mitarbeiter*innen des Klini-kums Dortmund, des Rettungsdienstes sowie Freund*innen des Vereins bereit erklärt, am 10. Mai 2021 gut 150 Menschen ohne festen Wohnsitz ehrenamtlich zu impfen. Verabreicht wurde der Wirkstoff von Johnson & Johnson, der nur ein- mal verimpft werden muss. Für die Aktion, die am kommenden Montag, 17. Mai 2021, wiederholt wird, wurde die FZW-Halle in ein Impfzentrum mit Anmeldung, Impfstraßen, Ruhezonen & Co. umgebaut. Das Klinikum Dortmund hatte dazu u.a. auch Material wie Desinfektionsmittel und Handschuhe gespendet.

Insgesamt sollen durch die ehrenamtliche Aktion an beiden Tagen 300 wohnungslose Menschen mit einer Corona-Schutz-Impfung versorgt werden. Im Vor- feld hatten die Organisator*innen rund um „Gast-Haus e.V.“ den aktuellen Standder Gesundheitsdaten erhoben und registriert, um optimal auf die Impfungen vor- bereitet zu sein. Zur Sicherheit war zudem ein Rettungswagen vor Ort, sollte je- mand kollabieren – was nach Ende von Tag 1 übrigens nicht der Fall war. JederGeimpfte bekam darüber hinaus Schmerztabletten mit, da auch nach dem „John- son & Johnson“-Wirkstoff mit grippe-ähnlichen Symptomen zu rechnen sein wird.

Die ärztliche Gesamtverantwortung für die Impfaktion unterlag Prof. Dr. Dr. Ste- fan Haßfeld (Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie im Klini- kum Dortmund). Gemeinsam mit der Ökumenischen Wohnungslosen-Initiative und ehrenamtlichen Helfer*innen des Klinikums, des Malteser-Rettungsdienstes und dem Ärzte- und Assistenzteam des Mobilen Medizinischen Dienstes hat er die Aktion durchgeführt.

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