Die Kaiserswerther Diakonie nutzt Internats-Gebäude neu: für weitere Bildungsangebote und Hilfen zur Erziehung

Düsseldorf, 26.07.2021. Das Theodor-Fliedner-Internat der Kaisers-werther Diakonie stellt zum 31. Juli 2021 seinen Betrieb ein. Seit 2004 hat das Internat Schüler:innen der Sekundarstufen I und II, die Schulen in der Umgebung besuchen, einen familiären Lebens- und Lernrahmen geboten. Da diese Organisationsform zunehmend weniger angenommen wurde, hat sich die Kaiserswerther Diakonie entschieden, das Internat zu schließen. Künftig wird die Kaiserswerther Diakonie die Räume für weitere Bildungsangebote und Hilfen zur Erziehung nutzen.

Der Gebäudekomplex des heutigen Theodor-Fliedner-Internats an der Alten Landstraße in Kaiserswerth wurde 1954 von der Evangelischen Kirche im Rheinland als Wohnort für Schüler:innen der Theodor-Fliedner-Schule errichtet. 2004 übernahm die Kaiserswerther Diakonie die Trägerschaft. Seitdem ist das Internat das Zuhause von Schüler:innen unterschiedlicher Schulen. Hier wurden bis zu 75 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 21 Jahren aufgenommen, die Schulen im Raum Düsseldorf besuchten. Ein Team von bis zu 40 Erzieher:innen, Sozialpädagog:innen und Sozialarbeiter:innen unterstützte sowohl die schulische als auch die persönliche Weiterentwicklung der Bewohner:innen.

Konzept Internat ohne Schule nicht mehr gefragt

„Viele Jahre hat unser Internat einen Beitrag dazu geleistet, dass in Düsseldorf hilfebedürftige Jugendliche, Auszubildende und Schüler:innen gefördert und begleitet werden konnten. Leider haben wir feststellen müssen, dass das Konzept `Internat ohne Schule´ zunehmend weniger angenommen wurde”, erklärt Monika Schult, Bereichsleiterin Beruf und Bildung, die Schließung. Auch Kooperationen mit dem Stadtsportbund Düsseldorf und dem Sportamt Düsseldorf, mit denen Leistungssportler beispielsweise der DEG oder von Fortuna Düsseldorf, die schulische Laufbahn mit der sportlichen Karriere besser vereinbaren sollten, konnten die rückläufigen Interessentenzahlen nicht aufwiegen.

Im Juni 2021 lebten nur noch 17 Internatsschüler im Theodor-Fliedner-Internat. In engem Austausch mit den Schüler:innen und deren Eltern haben die Vereine für die verbleibenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen alternative Unterbringungsformen gesucht, beispielweise bei Gastfamilien.

Raum für zusätzliche Bildungsangebote und Hilfen zur Erziehung

Künftig werden in die Gebäude des Theodor-Fliedner-Internats verschiedene andere Dienste der Kaiserswerther Diakonie einziehen. Dafür wird das sogenannte Gartenhaus, in dem sich die Mensa und die Küche des Internats befanden, umgebaut. Ab 2022 wird die Kaiserswerther Familienakademie hier Kurse anbieten und für den Stadtteiltreff einen neuen Ort der Begegnung für Menschen aller Alters- und Interessensgruppen schaffen. Das Schulische Lern- und Förderzentrum wird im Gartenhaus eine zusätzliche Betreuungsgruppe eröffnen, um künftig noch mehr Schüler:innen beim individuellen Lernen zu unterstützen.

In das Heckenhaus zieht die Geschäftsstelle der zukünftigen Pflegekammer NRW ein. Die Pflegekammer NRW wird die größte Pflegekammer im Bundesgebiet sein und die Interessen von rund 200.000 Pflegefachpersonen vertreten. Zu ihren Aufgaben zählen die Entwicklung einer Berufsordnung, die Festlegung von Qualitätsrichtlinien sowie die Zuständigkeit für berufliche Weiterbildungen. Im Erdgeschoss des Heckenhauses befindet sich die Schule für Podologie des Bildungszentrums für Gesundheitsfachberufe, in dem sich Kund:innen gegen eine Aufwandentschädigung behandeln lassen können.

Im Birkenhaus ist bereits seit 2010 die Kita Birkenhaus tätig, eine Einrichtung deren räumliche Ausstattungen und Tageszeitstrukturen insbesondere auf die die Bedürfnisse der Kleinsten angepasst sind.

Für das Pappelhaus gibt es verschiedene Überlegungen zur weiteren Nutzung durch den Fachbereich Soziale Dienste der Kaiserswerther Diakonie.

Über die Kaiserswerther Diakonie:

Die Kaiserswerther Diakonie ist seit der Gründung durch Pfarrer Theodor Fliedner und seine Frau Friederike im Jahr 1836 im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen tätig und zählt zu den großen diakonischen Unternehmen in Deutschland. Die rund 2.700 Beschäftigten bieten in der Region vielfältige Angebote für Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen an. Das Florence-Nightingale-Krankenhaus mit zwölf Fachkliniken, mehreren zertifizierten Zentren zur Behandlung von Patienten vor allem im Bereich der Familien- und Tumormedizin gehört ebenso dazu wie Altenhilfe- und Pflegeeinrichtungen, Angebote der Jugend- und Behindertenhilfe, verschiedene berufsbildende Schulen mit rund 2.000 Ausbildungsplätzen, die Fliedner Fachhochschule sowie das Fort- und Weiterbildungsinstitut Kaiserswerther Seminare. Auch die Kaiserswerther Buchhandlung, die Fliedner-Kulturstiftung mit Bibliothek, Archiv und dem ersten Pflegemuseum in Deutschland, die Hotel MutterHaus Düsseldorf GmbH sowie die Kaiserswerther Schwesternschaft mit 70 Mitgliedern zeigen die große Vielfalt.