Die Grundlagenforschung schneller in die Therapie von bösartigen Erkrankungen zu überführen und so Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen neue Therapiemöglichkeiten zu eröffnen – dieses Ziel verfolgt die Klinik für Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, mit dem Ausbau der translationalen Krebsforschung. Daher verstärkt Prof. Dr. Cyrus Khandanpour seit Juli das Team um Klinikdirektor Prof. Dr. Nikolas von Bubnoff und leitet den Bereich Translationale Krebsforschung, multiple Myelome, Amyloidose und Histiozytosen.
Prof. Khandanpour ist neuer stellvertretender Direktor der Klinik und hat zudem die Professur für translationale Krebsforschung an der Universität zu Lübeck angetreten. Zuvor arbeitete er als Bereichsleiter und Oberarzt am Universitätsklinikum Münster und etablierte eine Reihe klinischer Studien, die er in Lübeck fortführen wird. „Wir untersuchen unter anderem, ob und welche Rolle Transkriptionsfaktoren (Proteine) in der Entstehung von Leukämien (Blutkrebs) und Lymphomen (Tumoren des Lymphgewebes) haben und wie dies in der Behandlung verwendet werden kann. Ein weiterer Fokus liegt darauf, die wissenschaftlichen und klinischen Angebote der sogenannten Präzisionsonkologie (maßgeschneiderte Therapie) und des molekularen Tumorboards zu erweitern und auszubauen“, sagt Prof. Khandanpour. „Wir wollen für Patienten maßgeschneiderte Therapien anbieten, die ganz speziell an ihre Erkrankung angepasst sind. Aktuell bereiten wir den Start einer Studie im Bereich des multiplen Myeloms vor, bei der wir, einmalig in Deutschland, den Stellenwert einer hochinnovativen Antikörpertherapie gegenüber dem Einsatz der aggressiven Standardchemotherapie vergleichen wollen.“ An der Klinik für Hämatologie und Onkologie werden außerdem Studien im Bereich des Myeloms angeboten, die gezielt auf die Besonderheiten der Patientinnen und Patienten zugeschnitten sind. Diese werden in Kooperation mit internationalen akademischen Institutionen in den Niederlanden und den USA sowie Frankreich durchgeführt. 

Im Rahmen der Präzisionsonkologie soll auch das klinische Angebot an Spezialsprechstunden der Ambulanz um zwei weitere seltene Erkrankungen ausgebaut werden. „Die Amyloidose und Histiozytosen erfordern eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, die hier am UKSH ermöglicht wird. Für die Behandlung von Histiozytosen ist das Angebot bundesweit sehr eingeschränkt und wir sind in Norddeutschland die einzige spezifisch darauf ausgerichtet Ambulanz, so dass wir eine Anlaufstelle für Patienten aus einem weiten Kreis sind: von Niedersachsen bis Polen und der Ukraine“, so Prof. Khandanpour. „Dies wird komplettiert durch eine breite Forschungszusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen der Universität zu Lübeck und den Arbeitsgruppen an der Universität Kiel. Forschung soll in der Tat schneller in Therapien münden.“

Unter einer Amyloidose versteht man die schädliche Ablagerung von Proteinen im Organgewebe, sie ist eine sehr selten vorkommende Krankheit. Die Histiozytosen sind eine Gruppe von seltenen Erkrankungen bei denen es zu einer pathologischen Vermehrung von speziellen weißen Blutkörperchen kommt.

Mit seiner Expertise verstärkt Prof. Dr. Khandanpour als Mitglied des Vorstand den Aufbau und die Leitung des Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH), zu dessen über 60 Mitgliedern auch die Klinik für Hämatologie und Onkologie am Campus Lübeck gehört.

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