Geplante Baumaßnahmen am UKB im Rahmen des NRW-Sonderprogramms für Unikliniken vorgestellt

Bonn, 26. Oktober 2020 – Die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Isabel Pfeiffer-Poensgen, hat sich am Montag, dem 26. Oktober 2020, über die Projekte des Universitätsklinikums Bonn (UKB) aus dem NRW-Sonderprogramm für Universitätskliniken am UKB informiert. Im Rahmen des Programms stellt die Landesregierung den Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen im Kampf gegen die Folgen der Corona-Pandemie eine Milliarde Euro zusätzlich zur Verfügung. Damit sollen notwendige Investitionen in der Hochschulmedizin getätigt, Patientinnen und Patienten eine bestmögliche Behandlung im Bereich der Spitzenmedizin ermöglicht und die Unikliniken technisch und baulich fit für die Zukunft gemacht werden.

Das UKB wird die folgenden Baumaßnahmen umsetzen:
1.        Nachnutzung Neurozentrum UK-BN-529
2.        Strahlentherapie UK-BN-530
3.        Nachnutzung Frauenklinik UK-BN- 531

„Die Corona-Pandemie zeigt, wie leistungsfähig die Hochschulmedizin in Nordrhein-Westfalen ist. Die Krise macht aber auch deutlich, wo Nachbesserungen im System notwendig sind. Mit den zusätzlichen Mitteln aus dem NRW-Sonderprogramm für Universitätskliniken kann das Universitätsklinikum Bonn drei konkrete Bauvorhaben umsetzen. Diese Investitionen werden dazu beitragen, eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten und das Universitätsklinikum baulich und technisch für die Zukunft zu rüsten – hierbei spielt auch das Thema IT-Infrastruktur eine wichtige Rolle“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am UKB, zeigte sich erfreut über die festgelegte Förderung: „In Zeiten der Krise müssen wir umso mehr eine optimale Versorgung unserer Patienten in allen Bereichen gewährleisten. Mit der Förderung durch das Ministerium können wir nun dringende Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen angehen, welche die Maximal-Krankenversorgung im gynäkologischen und neonatologischen Bereich sowie der Strahlenmedizin und die neurologische Forschung am UKB noch mal verbessern werden, und diese Baumaßnahmen sollen am UKB so schnell wie möglich begonnen und im vereinbarten Finanz- und Zeitrahmen fertiggestellt werden.“

Die drei jetzt festgelegten Baumaßnahmen sind aus folgenden Gründen vom UKB ausgesucht und vom Ministerium bestätigt worden:

1. Nachnutzung Neurozentrum UK-BN-529:
Zur Behebung des Laborflächenmangels für die am UKB in Zusammenarbeit mit dem DZNE besonders erfolgreiche Neuro-Forschung (das neue Neurologie-Psychiatrie Psychosomatik (NPP)-Zentrum hat keine Laborflächen) ist dringend eine vollständige Umwandlung der jetzt verlassenen Flächen der alten Neurologie-Klinik für die Labor-Nutzung erforderlich. Das Gebäude wurde Mitte der 60er Jahre erstellt, und für eine Nachnutzung für die Forschung sind Maßnahmen im Bereich Brandschutz, Rettungswege, Alarmierung etc. erforderlich sowie die für Labornutzung gebotenen technischen Installationen (inkl. Wasser, Heizung, Lüftungstechnische Anlagen).  

2. Strahlentherapie UK-BN-530:
Am UKB war bis vor wenigen Monaten die Radiologie und Strahlentherapie noch von einem einzigen Direktor geführt, der jetzt altersbedingt ausgeschieden ist. In der Nachfolge wurden entsprechend der Entwicklung in der Forschung und Krankenversorgung in einem Zentrum der höchsten Versorgungsstufe drei getrennte Direktorate für Radiologie, Neuroradiologie und Strahlentherapie besetzt. Das noch gemeinsam von Strahlentherapie und Radiologie genutzte Bestands-Gebäude wurde 1967 als eingeschossiges Fertigpavillon in Einfachbauweise aus Holz erstellt. Mit einem Baualter von nun 52 Jahren hat das Gebäude die aufgrund der Konstruktion zu erwartende Lebensdauer von 25 Jahren um mehr als das Doppelte überschritten, außerdem finden sich inzwischen Schadstoff-Emissionen. Der Neubau der Strahlentherapie wird moderne Bestrahlungen ermöglichen, was insbesondere den 20% der UKB Patienten*innen mit Krebserkrankungen zu Gute kommt.

3. Nachnutzung Frauenklinik UK-BN-531:
Die Frauenklinik ist ein Gebäude aus den 50er/60er Jahren. Mit Auszug der Geburtshilfe und Neonatologie in das angrenzende neue Eltern-Kind- Zentrum (ELKI) sind dringend benötigte Flächen frei geworden insbesondere für den Platzbedarf der Gynäkologie, des Brustzentrums mit Mammographie, für das Wachstum der Geburtshilfe (im UKB finden jetzt 2.400 Geburten pro Jahr statt, in 2020 schon wieder 240 mehr als im Vergleichszeitraum 2019 und der durchschnittliche Fallschweregrad ist der höchste in Deutschland) sowie die dementsprechende Erweiterung der Neonatologie. Ohne die jetzt geplante grundsätzliche Sanierungsmaßnahme würde eine Schließung wegen Baumängel drohen und die Sanierung der jetzigen Bausubstanz ist finanziell und auf der Zeitachse günstiger und zielführender als ein Neubau.                

Zum Universitätsklinikum Bonn:
Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patienten*innen betreut, es sind über 8.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt über 1 Mrd. €. Neben den über 3000 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr über 500 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Landesebene auf Platz 1 unter den Universitätsklinika in NRW, weist den zweithöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2019 die einzige positive Jahres-Bilanz der UKs in NRW und das wirtschaftlich erfolgreichste Jahresergebnis aller 35 deutschen UKs.
Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Holzgreve, MBA, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor • Clemens Platzköster, Kaufmännischer Direktor und Stellv. Vorstandsvorsitzender •
Univ.-Prof. Dr. Bernd Weber, Dekan der Med. Fakultät • Univ.-Prof. Dr. Jörg C. Kalff, Stellv. Ärztlicher Direktor • Alexander Pröbstl, Vorstand Pflege und Patientenservice • Aufsichtsratsvorsitzender: Univ.-Prof. Dr. Heinz Reichmann

Bildunterschrift (v. l.): Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Bonn, und Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn/J. F. Saba