Neuer Kopf der Jenaer Neurologie

Jena (UKJ/tw). Prof. Dr. Christian Geis ist seit 1. November neuer Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Der 47-Jährige hat als Leiter der von der Schilling-Stiftung geförderten Forschergruppe für translationale Neurowissenschaften am UKJ sowie als Sprecher einer DFG-Forschungsgruppe in den vergangenen Jahren vor allem zu zellulären Prozessen von autoimmun-vermittelten und inflammatorischen Erkrankungen des Nervensystems sowie zu neuen Ansätzen zu Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen geforscht.

„Wir freuen uns, dass wir mit Prof. Dr. Geis einen klinisch und wissenschaftlich erfahrenen und engagierten Neurologen für diese Position gewinnen und in Jena halten konnten. Wir wünschen ihm viel Erfolg für die bevorstehenden Aufgaben und bedanken uns bei Prof. Dr. Matthias Schwab für die kommissarische Leitung der Klinik für Neurologie“, sagt Prof. Dr. Otto W. Witte, Medizinischer Vorstand des UKJ.

Christian Geis ist seit jeher fasziniert vom Gehirn und dem Nervensystem. „Die Neurologie ist für mich das spannendste Fach der Medizin. Es gib noch zahlreiche unverstandene Mechanismen in unserem Gehirn, die unser Wahrnehmen, Denken und Verhalten steuern. Außerdem ermöglicht unser Fachgebiet, Forschung, Diagnostik und Therapie in einzigartiger Weise zu verbinden. Das als Klinikdirektor im Kontext der universitären Krankenversorgung zu tun – auf diese Aufgabe freue ich mich“, sagt der Universitätsprofessor.

In der Klinik für Neurologie möchte Christian Geis das gesamte Versorgungsspektrum der Neurologie auf universitärem Niveau abdecken. „Einige Themenbereiche liegen mir jedoch ganz besonders am Herzen. Dazu gehört der Bereich der Neuroimmunologie, die mein persönlicher Schwerpunkt ist. Das Feld der entzündlichen und chronisch-entzündlichen Nervenerkrankungen wie Autoimmunerkrankungen des Gehirns und des Nervensystems sowie Multiple Sklerose möchte ich weiter ausbauen und innovative Therapieverfahren an der Klinik etablieren“, so Prof. Christian Geis.

Weitere Schwerpunkte sollen bei der neurologischen Intensiv- und Akutmedizin mit der einzigen rein neurologisch geführten Intensivstation Thüringens sowie den neurodegenerativen Erkrankungen gesetzt werden. Ziel ist zudem, ein interdisziplinäres Zentrum für Epilepsie aufzubauen, das Anlaufstelle für Betroffene aus dem gesamten mitteldeutschen Raum werden soll.

Eine Vielzahl von neuen Therapieverfahren sind in den vergangenen Jahren auch bei den neuromuskulären Erkrankungen entwickelt worden. Diese innovativen Behandlungsmethoden sollen durch klinische Studien im Thüringer Muskelzentrum begleitet und untersucht werden. Auf der Stroke Unit in der Klinik für Neurologie soll außerdem bereits im kommenden Jahr eine durch die Medizinische Fakultät geförderte interprofessionelle Ausbildungsstation eingerichtet werden. „Hier betreuen dann Medizinstudierende im Praktischen Jahr gemeinsam mit Pflegeschülerinnen und -schülern im dritten Ausbildungsjahr unter Anleitung und ständiger Supervision eigenständig Patientinnen und Patienten. Die Besonderheit an diesem Konzept ist, dass wir darüber hinaus auch weitere Gesundheitsberufe wie Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie mit einbeziehen. Das ist in dieser Form ein Novum“, sagt der neue Klinikdirektor.

Christian Geis wurde 2012 zum W2-Professor für Neurologie und als Arbeitsgruppenleiter im Zentrum für Sepsis- und Sepsisfolgen und 2019 zum W3-Schilling-Professor am Universitätsklinikum Jena berufen. Zuvor war er in Würzburg tätig, wo er sein Medizinstudium und später am Universitätsklinikum seine Facharztausbildung zum Neurologen absolvierte, bevor er sich zu Autoimmunerkrankungen des Nervensystems habilitierte.

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Theresa Wahl

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Universitätsklinikum Jena

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