• Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben ein offenes Ohr und viel Zeit für Patientinnen und Patienten.
  • Das Angebot am Uniklinikum soll nach dem Neustart nun weiter ausgebaut werden.
  • Erweitert wird auch die Anzahl der Klinikbereiche, die den Service anbieten – darunter auch die Notaufnahme.

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden erweitert den Service der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer für die Patientinnen und Patienten. Die Gruppe der Grünen Damen und Herren wird dafür derzeit neu aufgebaut und soll künftig weiteren Klinikbereichen helfend zur Verfügung stehen. Seit 1997 unterstützen die Helferinnen und Helfer die Mitarbeitenden auf den Stationen und besuchen einsame Patientinnen und Patienten, die stationär aufgenommen sind. Bisher waren die Ehrenamtlichen vorrangig auf den Stationen der Akutgeriatrie und der Kinderklinik im Einsatz. Nun soll der Service für weitere Kliniken ausgeweitet werden. „Unser Haus profitiert sehr von dem ehrenamtlichen Engagement unserer Grünen Damen und Herren“, sagt Prof. Michael Albrecht, Vorstand des Universitätsklinikums Dresden. „Das Pflegepersonal hat spezialisierte Aufgaben, die den Arbeitsalltag gut füllen. Die Grünen Damen und Herren unterstützen ehrenamtlich im Klinikalltag durch Tätigkeiten, die viel bewirken: Sie schenken Zeit, spielen mit den jungen und älteren Patientinnen und Patienten, stehen mit hilfreichen Handgriffen zur Seite und helfen bei Sorgen oder Nöten. Dafür sind wir überaus dankbar.” Die Koordination hat Katrin Weigelt übernommen. Sie hat 47 Jahre als Kinderkrankenschwester am Uniklinikum gearbeitet und engagiert sich nun nach ihrem Renteneintritt in der Ehrenamtsarbeit.-

Eine helfende Hand, offene Ohren für Sorgen oder Nöte, ein Gesellschaftsspiel oder eine einfache Unterhaltung: Die Grünen Damen und Herren sind im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden seit 1997 regelmäßig für die Patientinnen und Patienten zur Stelle. Fortan werden die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer durch Katrin Weigelt, die bis zu ihrem Renteneintritt als stellvertretende Pflegedirektorin wirkte, koordiniert. „Die Grünen Damen und Herren sind ein wichtiger Bestandteil der Patientenzuwendung“, sagt Katrin Weigelt. „Die bislang sechs Damen und ein Herr kommen aktuell in der Kinder- und Frauenklinik zum Einsatz.“ Der eruierte Bedarf erstreckt sich jedoch auf fast alle Kliniken. Mit einem regelmäßigen Austausch und zielgerichteten Weiterbildungen werden die Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler auf den Umgang mit Kindern und Erwachsenen vorbereitet. Ihre Zuwendung und Aufmerksamkeit sollen den Patientinnen und Patienten die Zeit im Krankenhaus erleichtern. Aufgrund des großen Bedarfs an den verschiedenen Kliniken soll das Grüne Team bis Ende des Jahres auf 20 Ehrenamtliche anwachsen.

„Die Unterstützerinnen und Unterstützer investieren viel Zeit und Herz in ihr Ehrenamt“, erklärt Katrin Weigelt, die als Koordinatorin nicht nur die Aufteilung der Grünen Damen und Herren auf die verschiedenen Kliniken des Universitätsklinikums verantwortet. „Gern möchten wir die Zahl der Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler erweitern, um den großen Bedarf an Gesprächen, Betreuung, Service und Unterhaltung zu decken.“ Die Angebote der Helferinnen und Helfer sind im Uniklinikum gefragt – ganz neu wurde nun auch Bedarf in der Notaufnahme angemeldet. Dort könnten sich die Grünen Damen und Herren um Patientinnen und Patienten kümmern, die längere Zeit im Wartebereich ausharren. Letztlich entscheiden die Helferinnen und Helfer selbst, in welchem Bereich sie zum Einsatz kommen. Mit viel Einfühlungsvermögen und ausreichend Erprobung werden die individuellen Wünsche und Fähigkeiten der Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler berücksichtigt. „Ein Wechsel innerhalb des Uniklinikums ist problemlos möglich“, sagt Katrin Weigelt.

Dieses Angebot sei wichtig. „Umso mehr freue ich mich, mich hier zukünftig sehr intensiv einbringen zu können und auch dazu beizutragen, dieses Angebot auszubauen“, so Katrin Weigelt. Grundsätzlich kann sich jeder Interessierte am Uniklinikum für den Einsatz als Grüne Dame oder Grüner Herr bewerben – unabhängig von seinen Vorkenntnissen und ab einem Alter von 25 Jahren. Mit den Bewerberinnen und Bewerbern führt Katrin Weigelt ein Gespräch über die Motivation und Belastbarkeit. Ziel ist es, die neuen Kolleginnen und Kollegen bedarfsbezogen zu coachen und einzuarbeiten. Auch auf der Station gibt es einen engen Austausch mit dem Pflegepersonal und den freiwilligen Helferinnen und Helfern, die wissen, wo sie besonders gebraucht werden.

Manchmal einfach nur die Hand halten


Heidrun Schubert und Petra Hiller – beide 72 Jahre alt – sind die Stammdamen im Grünen Team. Seit 2016 sind sie jeweils montags und mittwochs in den Stationen der Kinderklinik des Uniklinikums im Einsatz und bieten ihre Unterstützung an. Sie betreuen Kinder vom Säuglingsalter bis 12 Jahren, spielen mit ihnen, lesen vor, basteln. „Es geht vor allem darum, die Kinder von ihrer Erkrankung abzulenken und sie abseits von Handy und Tablet zu beschäftigen“, sagt Heidrun Schubert. Neben dem Kinderbereich ist der Bedarf an menschlicher Zuwendung auch in der Geriatrie – der Altersmedizin – besonders groß. „Manchmal bitten uns Familien, ihren älteren Angehörigen ein paar Zeitschriften vorbeizubringen. Wenn es jemanden so schlecht geht, dass kein Gespräch möglich ist, hilft es manchmal auch, einfach die Hand zu halten“, sagt Katrin Weigelt. Therapeutische und pflegerische Aufgaben müssen ihre Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler nicht übernehmen.

Das überzeugt auch Michael Seifert, der sich als Grüner Herr am Uniklinikum engagieren möchte. Der 34-jährige Dresdner arbeitet Vollzeit als Physiotherapeut und möchte einige Stunden seiner Freizeit den Patientinnen und Patienten am Klinikum widmen. „Ich hatte ohnehin vor, ein gemeinnütziges Projekt zu unterstützen.“ Von dem Angebot der Grünen Damen und Herren hat er von einer befreundeten Medizinstudentin erfahren. „Das passte richtig gut.“ Wie wichtig Zuwendung und Wärme insbesondere für Kinder ist, weiß er aus eigener Erfahrung – ihm habe das in der Kindheit gefehlt, erzählt Michael Seifert. Seine Wunschstation sei deshalb die Kinderklinik, dort möchte er seine ersten Einsätze absolvieren. „Ich freue mich einfach darauf, Gutes zu tun.“

Die Geschichte der Grünen Damen und Herren

Die Evangelische Kranken- und Alten-Hilfe e.V. ist die Dachorganisation der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Sie wurde 1969 erstmals in Düsseldorf gegründet. Die ehrenamtliche Hilfe der Grünen Damen und Herren verbreitete sich von dort im gesamten Bundesgebiet und 1997 auch im Uniklinikum Dresden. Der Eigenname „Grüne Damen und Herren“ leitet sich von der Farbe des Kittels ab, den die Helferinnen und Helfer auf den Krankenstationen tragen. Die Idee zur Gründung am Dresdner Uniklinikum geht auf die Kinderärztin Dr. Silke Nolte-Buchholz zurück, die heute das Sächsische Kinderpalliativzentrum leitet. Von 2001 an verantwortete Christine Langer mit viel Herz und großem Engagement die Grünen Damen und Herren am Uniklinikum. Wie Katrin Weigelt war auch sie zuvor als Krankenschwester im Haus tätig und widmete sich nach ihrem Renteneintritt den Ehrenamtlern. Im Januar 2023 ist Christine Langer verstorben. Mit Katrin Weigelt soll das in der Patientenversorgung so wichtige Angebot nach den Coronajahren nun wieder neu belebt werden.

 

Kontakte für Medienschaffende

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Grüne Damen und Herren

Katrin Weigelt, Leiterin

E-Mail: Ehrenamt.Gruene-Damen@ukdd.de

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden bietet medizinische Betreuung auf höchstem Versorgungsniveau. Als Krankenhaus der Maximalversorgung deckt es das gesamte Spektrum der modernen Medizin ab. Das Universitätsklinikum vereint 26 Kliniken und Polikliniken, sieben Institute und 19 interdisziplinäre Zentren, die eng mit den klinischen und theoretischen Instituten der Medizinischen Fakultät zusammenarbeiten. Mit 1.410 Betten und 201 Plätzen für die tagesklinische Behandlung von Patienten ist das Dresdner Uniklinikum das größte Krankenhaus der Stadt und zugleich das einzige Krankenhaus der Maximalversorgung in Ostsachsen. Rund 1.122 Ärztinnen und Ärzte decken das gesamte Spektrum der modernen Medizin ab. 2.214 Schwestern und Pfleger kümmern sich um das Wohl der Patientinnen und Patienten. Wichtige Behandlungsschwerpunkte des Uniklinikums sind die Versorgung von Patientinnen und Patienten, die an Krebs, Stoffwechsel- und an neurodegenerativen Erkrankungen leiden.

Die Deutschen Universitätsklinika sind führend in der Therapie komplexer, besonders schwerer oder seltener Erkrankungen. Die 36 Einrichtungen spielen jedoch als Krankenhäuser der Supra-Maximalversorgung nicht nur in diesen Bereichen eine bundesweit tragende Rolle. Die Hochschulmedizin ist gerade dort besonders stark, wo andere Krankenhäuser nicht mehr handeln können: Sie verbindet auf einzigartige Weise Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Die Uniklinika setzen federführend die neuesten medizinischen Innovationen um und bilden die Ärzte von morgen aus. Damit sind “Die Deutschen Universitätsklinika” ein unersetzbarer Impulsgeber im deutschen Gesundheitswesen. Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) macht diese besondere Rolle der Hochschulmedizin sichtbar. Mehr Informationen unter: www.uniklinika.de