Dortmund (lwl). In der LWL-Klinik Dortmund verabschiedet sich PD Dr. Gerhard Reymann nach fast 30 Jahren in den Ruhestand. In der Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe begann er im April 1994 als Arzt für Innere Medizin. Nach der Weiterbildung zum Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie wechselte er im Juli 1995 in den Suchtbereich und wurde im November 1998 Chefarzt der Abteilung für Suchtmedizin.

2005 beauftragte der LWL Dr. Reymann mit der stellvertretenden Ärztlichen Direktion der Klinik. Im selben Jahr fasste der Landschaftsverband seine Entwöhnungsangebote aus den Städten Dortmund, Iserlohn, Hemer, Bochum und Herten an der LWL-Klinik Dortmund zum Rehabilitationszentrum Ruhrgebiet zusammen und beauftragte Dr. Reymann mit dessen Leitung. Das Konzept der Qualifizierten Entzugsbehandlung für Drogenkonsumenten wurde in einem von Dr. Reymann geleiteten Abstimmungsprozess landesweit gezielt auf Alkoholkranke zugeschnitten und wurde Grundlage für die entsprechenden bundesweiten Behandlungsleitlinien. Bei der Qualifizierten Entzugsbehandlung wird die Zeit des körperlichen Entzuges genutzt, um bei den Patientinnen und Patienten die Motivation für die Inanspruchnahme längerfristiger Behandlungsmöglichkeiten und der Selbsthilfe zu fördern.

Dr. Reymanns Nachfolger als Chefarzt wird Arne Lueg, der bisher als Oberarzt in der Abteilung Suchtmedizin tätig war. Lueg trat 2010 seine erste Stelle als Assistenzarzt in der LWL-Klinik Dortmund an und machte seinen Facharzt zum Psychiater und Psychotherapeuten.

Was die Ausrichtung der Abteilung angeht, möchte er das Gute, das Dr. Reymann aufgebaut hat, bewahren. Er nennt dabei vor allem das Basisprogramm zur Entzugsbehandlung für Alkoholkranke, Tabletten- und Heroinabhängige.

Mit “Frühinterventionsprogramm Alkohol” (FrIntA), das sehr erfolgreich läuft, hat er bereits angefangen, selbst Meilensteine zu setzen.  Bei FrIntA werden Patienten schon ambulant behandelt, bevor sich das ausgeprägte Bild einer Abhängigkeitserkrankung zeigt. Die Behandlung wird von Menschen in Anspruch genommen, die immer mehr trinken, obwohl sie das eigentlich gar nicht wollen. So haben seit Januar 2022 viele Männer und Frauen wieder auf einen Weg ohne, bzw. mit weniger Alkohol, zurückgefunden.

Ein weiteres großes Behandlungsfeld wird die Behandlung und Rehabilitation von cannabisabhängigen Patienten und Patientinnen sein, die im Zuge der zu erwartenden Legalisierung, nochmal an Relevanz gewinnt.

Auch dem demografischen Wandel will Arne Lueg Aufmerksamkeit schenken. Es gibt immer mehr Patienten, die in höherem Alter alkoholkrank oder schlaftablettenabhängig werden, sagt Lueg. Auch für sie möchte er genau zugeschnittene Behandlungsformen finden.

Pressekontakt:
Angelika Herstell, LWL-Klinik Dortmund und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, presse@lwl.org

 


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