Spätestens seit der Diskussion um die Legalisierung von Cannabis wird die alte Einteilung in gute Drogen und schlechte Drogen neu verhandelt. Auch die Volksdrogen Alkohol und Tabak bergen ein hohes Suchtpotenzial und verursachen immense Kosten für das Gesundheits- und Sozialsystem. Die drogenpolitische Agenda der Bundesregierung sieht deshalb jetzt neue Maßnahmen der Regulierung vor.
Aber welche Folgen haben welche Maßnahmen für den Konsum unterschiedlicher Suchtmittel? Was lässt sich daraus in Bezug auf die bevorstehende Legalisierung von Cannabis ableiten? Welche Auswirkungen hat sie auf die psychiatrische Versorgung und was brauchen die Behandelnden, um ihnen angemessen zu begegnen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Hauptstadtsymposiums, das die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) dieses Jahr am 04.07.2023 gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e. V. (DG-Sucht) veranstaltet.
Zunächst wird ein Blick auf Länder mit liberalerer Drogenpolitik geworfen und renommierte Referentinnen und Referenten stellen in State-of-the-Art-Vorträgen aktuelle Suchtpräventions- und -behandlungsansätze vor. Der Bundesdrogenbeauftragte präsentiert die neue Drogenpolitik der Ampelkoalition, bevor schließlich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Suchtmedizin und Psychiatrie mit dem Publikum die Folgen der neuen Politik und insbesondere der Legalisierung von Cannabis für die Psychiatrie diskutieren.
Auf einen Blick
Wann? 04. Juli 2023, 11:00–16:00 Uhr
Wo? Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin und im Livestream auf dgppn.de
Was? Zum Programm
Die Teilnahme am Hauptstadtsymposium ist kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten. Die Veranstaltung wird auf dgppn.de online übertragen. Gelegenheit, sich aktiv am Diskurs zu beteiligen besteht nur vor Ort in Berlin.
Die Beteiligten
Abousoufiane Akka, Geschäftsführer und Suchtreferent der Guttempler in Deutschland e. V., Vorstandsmitglied der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHG)
Prof. Dr. Anil Batra, Stellvertretender Leiter des DGPPN-Referats „Abhängigkeitserkrankungen“, Stellvertretender Ärztlicher Direktor der Allgemeinen Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tübingen, Leiter der Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung
Prof. Dr. Andreas Bechdolf, DGPPN-Vorstand, Chefarzt der Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Vivantes Klinikum Am Urban und am Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Berlin
Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, von 2013-2017 Mitglied des Deutschen Bundestags für die SPD
Prof. Dr. Dr. Hannelore Ehrenreich, Leiterin der Klinischen Neurowissenschaften am Max‐Planck‐Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professorin für Neurologie und Psychiatrie an der Georg‐August‐Universität Göttingen, Honorarprofessorin an der Biologischen Fakultät
Prof. Dr. Ursula Havemann-Reinecke, Leiterin des DGPPN-Referats „Abhängigkeitserkrankungen“, Senior Scientist an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen
Linda Heitmann, MdB, Drogen- und suchtpolitische Berichterstatterin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags für Bündnis 90/Die Grünen
Prof. Dr. Falk Kiefer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e. V. (DG-Sucht), Ärztlicher Direktor der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim
Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg, DGPPN-Präsident, Vorstandsvorsitzender des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit Mannheim und Ärztlicher Direktor der dortigen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Prof. Dr. Jürgen Rehm, Senior Scientist Institute for Mental Health Policy Research, Campbell Family Mental Health Research Institute, Centre for Addiction and Mental Health (Toronto, Kanada) und am Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg
Diana Stöcker, MdB, Mitglied im Gesundheitsausschuss und Psychiatrieberichterstatterin der Unionsfraktion, seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags für die CDU
Prof. Dr. Norbert Wodarz, Stellvertretender Leiter des DGPPN-Referats „Abhängigkeitserkrankungen“, Chefarzt des Zentrums für Suchtmedizin der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg am medbo Bezirksklinikum Regensburg
Weitere Informationen
Programm und Anmeldung
DGPPN-Positionspapier Cannabis-Legalisierung
Kontakt
DGPPN-Geschäftsstelle
Reinhardtstraße 29
10117 Berlin
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