LWL-Klinik Herten: Ärztlicher Direktor Dr. Luc Turmes lädt als Vorsitzender der Marcé-Gesellschaft zur Tagung nach Bochum ein

 

Herten/Bochum (lwl). Die LWL-Klinik Herten für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ist für ihr Behandlungsangebot bei nachgeburtlichen psychischen Erkrankungen von jungen Müttern regional einzigartig. Dr. Luc Turmes, Ärztlicher Direktor, hat hier vor fast 20 Jahren die Mutter-Kind-Einheit eingerichtet und ausgebaut und ist auf dem Gebiet der psychiatrisch-psychotherapeutischen Mutter-Kind-Behandlungen ausgewiesener Experte. Als erster Vorsitzender der Marcé Gesellschaft für Peripartale Psychische Erkrankungen lädt er am kommenden Wochenende (13./14. Mai) zum 10. Symposium der deutschsprachigen Länder nach Bochum ein.

Referentinnen und Referenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch aus den USA werden aus Forschung und Praxis vortragen. Eingeladen sind Vertreter verschiedener Berufsgruppen und Betroffenenverbänden. “Wir sprechen mit unseren Vorträgen alle Fachleute an, die sich mit psychischen Erkrankungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt befassen”, erläutert Dr. Luc Turmes, seit 2019 im Marcé-Vorsitz. “Zu unseren Gästen zählen Mediziner, Psychologinnen und Psychotherapeuten genauso wie Hebammen, Pflegefachkräfte und Sozialarbeiterinnen. Entsprechend breit sind die Themen gefächert.” Der erste Teil der Tagung geht auf zwei Forschungsprojekte zu herausfordernden Situationen rund um die Schwangerschaft ein. Thema ist zum einen das weltweite Problem der weiblichen Genitalverstümmelung, das durch die Migrationsbewegungen zunehmend auch die Gesundheitssysteme in den Industrienationen beschäftigt. Der andere Vortrag stellt das bundesweite Präventionsvorhaben UplusE vor, mit dem vorgeburtlicher Behandlungsbedarf frühzeitig erkannt werden soll. Der zweite Tag des Symposiums steht unter dem Motto der familiären Gesundheit und Interaktion und enthält Vorträge zu rechtlichen vorsorglichen Möglichkeiten bei Kindeswohlgefährdungen, zu Schwangerschaftsspätabbrüchen, zur psychischen Gesundheit des Vaters oder zum Einfluss von Traumata auf die Mutter-Kind-Bindung. Nicht zuletzt wird in diesem Teil die beziehungsanalytische Mutter-Kind-Therapie in Herten vorgestellt.

“Beständiges Ziel unserer Arbeit in der Marcé Gesellschaft ist es, das Wissen über peripartale psychische Erkrankungen und deren Folgen zu erweitern und die Versorgungsangebote zu verbessern”, so Dr. Turmes. “Zusätzlich möchten wir psychische Erkrankungen, die Frauen im Rahmen ihrer Schwangerschaft ereilen können, in die Mitte der Gesellschaft holen.”

Hintergrund
Die Marcé Gesellschaft für Peripartale Psychische Erkrankungen ist die deutschsprachige Sektion der ‘International Marcé Society for Psychaitric Disorders of Childbearing’. Sie wurde 2000 gegründet und ist kooperatives Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Benannt ist die Gesellschaft nach dem französischen Psychiater Louis Victor Marcé (1828-1864), der zum ersten Male psychische Erkrankungen in Zusammenhang mit Schwangerschaften untersuchte.

Pressekontakt:
Rosa Sommer, LWL-Universitätsklinikum Bochum, rosa.sommer@lwl.org und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle presse@lwl.org

 


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