Damit der Schmerz nicht chronisch wird
Schmerzmedizin der Universitätsmedizin Göttingen ist Partner im bundesweiten Versorgungsprojekt „PAIN2.0“ und betreut Schmerzpatient*innen aus der Region rund um Göttingen. Studienteilnehmer*innen gesucht für ambu-
lantes zehnwöchiges Behandlungsprogramm.

(umg) In Deutschland leiden mehr als zwölf Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen. Erste Anzeichen auf das Risiko einer Schmerzchronifizierung können
negative Stimmung oder ausgeprägte Sorgen vor der Zukunft sein. Damit Schmer-
zen erst gar nicht chronisch werden, bietet die Schmerzmedizin der Klinik für Anäs-
thesiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) ein besonderes ambulantes
Therapieprogramm an. Es heißt PAIN2.0 und ist als wissenschaftliche Studie an-
gelegt. Das zehnwöchige Projekt ist berufsbegleitend ausgerichtet und wendet sich
an erwachsene Patient*innen mit ständig wiederkehrenden Schmerzen. Die Studie
ist eine Initiative der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. und der Barmer Kran-
kenversicherung. An der bundesweiten Versorgungsstudie nehmen insgesamt 22
medizinische Einrichtungen teil.

„Das Projekt PAIN2.0 schließt eine wichtige Versorgungslücke, denn bei vielen
Patientinnen und Patienten ist derzeit die Chronifizierung von Schmerzen unnötig
weit fortgeschritten. Und wenn Schmerzen erst einmal chronifiziert sind, entstehen
den Betroffenen zusätzlich zu den Schmerzen oft weitere große Probleme: Ständi-
ge Schmerzen beeinträchtigen nicht nur körperlich, sondern sie wirken sich bis in
den Alltag aus. Die Lebensqualität sinkt, Probleme im Arbeitsleben und im sozialen
Umfeld können die Folge sein“, sagt Prof. Frank Petzke, Leiter Schmerzmedizin in
der Klinik für Anästhesiologie der UMG. „Ein Leben mit ständigen Schmerzen muss
nicht sein. Eine möglichst frühe interdisziplinäre Diagnostik und Behandlung der
Schmerzen, kann vielen Menschen wieder zu mehr Lebensqualität verhelfen“, so
Prof. Petzke.

Bei einer Teilnahme am Projekt PAIN2.0 absolvieren Betroffene mit wiederkehren-
den Schmerzen ein ambulantes zehnwöchiges Kurzzeitprogramm, das berufsbe-
gleitend durchgeführt werden kann. In der Schmerzambulanz der UMG betreut ein
Team aus Fachärzt*innen, Physio- und Psychotherapeut*innen die Schmerz-
Patient*innen, um neben körperlichen auch mögliche seelische Ursachen zu fin-
den.

Das Projekt PAIN2.0 steht allen Versicherten aller gesetzlichen Krankenkassen
offen. Mitmachen können Erwachsene ab 18 Jahren, die seit mindestens sechs
Wochen Schmerzen oder häufig wiederkehrende Schmerzen haben, sich durch
diese Schmerzen in ihrer Lebensführung eingeschränkt fühlen oder deswegen
arbeitsunfähig sind.

Die Teilnahme an dem Therapieprogramm ist ab sofort möglich. Interessierte kön-
nen sich direkt wenden an die Schmerzmedizin der Klinik für Anästhesiologie der
UMG unter Telefon 0551 / 39-12500.

DAS PROJEKT „PAIN2.0“
PAIN2.0 ist eine bundesweite wissenschaftliche Versorgungsstudie, die durch den
Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss (Förderkennzeichen
01NVF20023) über drei Jahre mit rund 7 Mio. EURO öffentlicher Mittel gefördert
wird. Unter dem Dach der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. hat sich das Pro-
jektkonsortium aus 22 Einrichtungen gemeinsam mit der BARMER Krankenkasse
das Ziel gesetzt, Lücken in der Schmerzversorgung zu schließen und die Chronifi-
zierung von Schmerzen zu vermindern: Das neue ambulante interdisziplinäre The-
rapieangebot richtet sich an Menschen mit wiederkehrenden Schmerzen mit dem
Ziel, eine Chronifizierung zu vermeiden. PAIN2.0 ist als wissenschaftliche Studie
multizentrisch organisiert und wird durch ein externes Evaluationsinstitut in Form
einer klinisch-randomisierten Studie im Cross-over Design evaluiert. Nach Ab-
schluss der Studie und Evaluation in rund drei Jahren könnte das neue Behand-
lungsprogramm dann in die Regelversorgung des deutschen Gesundheitswesens
überführt werden
.

Stefan Weller

Leitung Unternehmenskommunikation,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecher

UNIVERSITÄTSMEDIZIN GÖTTINGEN
GEORG-AUGUST-UNIVERSITÄT
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