Patientenfragebögen werden oft als lästig empfunden, haben aber großen Einfluss auf die Qualität der Therapie

Offenburg, 07.02.2023. Während oder nach einer Reha werden Patient*innen zur Qualität ihrer Behandlung befragt. Diese Fragebögen nennt man Patient-Reported Outcome Measures, kurz PROMs. „Die Patienten geben eine Selbsteinschätzung ab, wie sie die Behandlung beeinflusst hat, was sich verbessert hat“, erklärt Professor Dr. Jürgen Wagner, Chefarzt der Inneren Medizin in der MEDICLIN Staufenburg Klinik. Dem Patienten kommt hier eine wichtige Rolle zu. „Wenn der Patient nicht versteht, warum er diesen Fragebogen ausfüllt und ihn nicht so ernsthaft beantwortet, wie man sich das wünschen würde, dann kommen natürlich auch Ergebnisse dabei heraus, die uns nicht weiterbringen. Wir sind also angewiesen auf die Offenheit unserer Patientinnen und Patienten“, sagt Wagner.

Die eigene Therapie schon während der Reha optimieren

Es gibt dabei zwei verschiedenen Arten von PROMs. Die generischen PROMs befassen sich mit dem globalen Gesundheitszustand von Patienten. „Hier werden ganz verschiedene Aspekte abgefragt wie: Wie ist Ihre allgemeine körperliche Funktionsfähigkeit? Wie können Sie Ihre Arbeit und Ihren Alltag bewältigen? Wie sieht es mit Ihrem Energieniveau aus und den sozialen Kontakten?“, erklärt Dr. Sezer Melisande Lammers,  Chefärztin der Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapie in der MEDICLIN Klinik Reichshof. Zum anderen gibt es die krankheitsspezifischen PROMs. Diese beziehen sich auf die speziellen Krankheiten oder Fachbereiche. Das heißt, es gibt jeweils unterschiedliche Fragebögen für internistische Patient*innen, Asthma-Erkrankte, orthopädische Patient*innen oder für den Fachbereich Psychosomatik.

In vielen Kliniken werden die Fragebögen mittlerweile digital beantwortet. „Das Ergebnis wird dann in die Patientenakte übertragen und liegt dem Arzt im Patientengespräch direkt vor“, erläutert Wagner. „Wir können so schon während der Reha die Therapien optimieren“, ergänzt Lammers. „Der Patient ist der Vorteilsträger der PROMs. Durch die PROMs kommt man in eine bessere und schnellere Kommunikation zwischen Arzt und Patient und dadurch entsteht eine verbesserte Patientenzufriedenheit.“

Anhand von PROMs erkennen, welche Reha-Klinik am besten geeignet ist

„Natürlich können wir mit den Daten auch die Erfolge der Rehaklinik oder Erfolge von Therapiekonzepten bewerten und sie für den Vergleich von Rehakliniken nutzen“, sagt Lammers. Die PROMs werden auch von verschiedensten Rehaportalen verwendet, um Patient*innen dabei zu helfen, die für sie geeignete Rehaklinik zu finden.

Podcast-Staffel rund um die Reha

Das gesamte Interview mit Lammers und Wagner ist heute als Podcast-Folge „PROMs – Was steckt dahinter?“ erschienen. Es ist die zehnte und letzte Folge der MEDICLIN-Podcast-Staffel zum Thema Reha. Zu hören sind sie auf Podcast-Plattformen wie Apple, Spotify, Google Podcasts, Deezer und Amazon Music oder auf https://www.mediclin.de/podcast-reha/.

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Judith Boateng

Pressereferentin
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Über die MEDICLIN Staufenburg Klinik
Die MEDICLIN Staufenburg Klinik ist eine Fachklinik für Innere Medizin und Onkologie mit den Fachabteilungen für Onkologie / Urologie, für Orthopädie, für Diabetologie (DDG Zertifizierung als Diabetologikum), für Nephrologie und für Adipositas. In einem speziellen Schwerpunktzentrum „Diabetes – Niere – Adipositas“ werden die Zusammenhänge dieser Erkrankungen, die oft gemeinsam auftreten, berücksichtigt. Außerdem bietet die Klinik eine interdisziplinäre Post-Covid-Rehabilitation zur Behandlung von Patient*innen mit Langzeitfolgen von Covid-19 an. Die Klinik verfügt über 288 Betten und beschäftigt rund 180 Mitarbeiter*innen.
Zum MEDICLIN-Standort Durbach gehört außerdem das MEDICLIN Traumazentrum Durbach, eine auf die Behandlung von akuten und komplexen Traumafolgestörungen spezialisierte private Akutstation der MEDICLIN Klinik an der Lindenhöhe.