Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) informiert:

Warstein (lwl). Mit der jährlich am Totensonntag stattfindenden Gedenkveranstaltung erinnern die LWL-Einrichtungen Warstein und die Stadt Warstein an die Opfer der Euthanasie, die in den Jahren 1941 bis 1943 gewaltvoll aus der damaligen Klinik abgeführt und in Konzentrationslagern grausam ermordet wurden.

Die LWL-Einrichtungen laden herzlich ein, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen

  • am Sonntag, 26.11.2023,
  • 11:15 Uhr
  • an der Treisekapelle auf dem LWL-Gelände Warstein.

Im Rahmen der Veranstaltung werden Magnus Eggers (Pflegedirektor der LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein) sowie der Bürgermeister der Stadt Warstein, Dr. Thomas Schöne, die Besucher:innen begrüßen, bevor Warsteiner Schulklassen Worte des Gedenkens vortragen. Anschließend erfolgt die gemeinsame Kranzniederlegung und eine Gedenkminute. Die Veranstaltung wird unter musikalischer Begleitung der Bläsergruppe der LWL-Einrichtungen Warstein stattfinden.

Im Anschluss möchten die LWL-Einrichtungen herzlich zur Finissage der Outdoor-Ausstellung “Fearless Women” einladen. Seit September schmückten 15 Frauenportraits des Künstlers Oliver Schäfer das LWL-Gelände in Warstein. Mit seinen Bildern zeigte er furchtlose Frauen, die andere Menschen inspirieren sollen, zu sich selbst zu stehen und sich für gesellschaftliche Themen einzusetzen. Am Totensonntag endet die Ausstellung und schließt sich der Gedenkveranstaltung für die Opfer der Euthanasie mit einem Vortrag von Prof. Erika Rosenberg-Band an. Sie ist die Biografin von Emilie Schindler und wird von deren Leben und Wirken berichten – das Ehepaar Schindler hat während des Holocausts über 1.200 Menschen das Leben gerettet:

Sie ist eine wichtige Zeitzeugin des vergangenen Jahrhunderts, bewahrte ihre Integrität in einer barbarischen Zeit und setzte wie ihr Mann ihr Leben 2.000 Tage lang aufs Spiel. Am Anfang des Krieges versteckte sie eine obdachlose Frau auf dem Familienbauernhof, die die Nazis wegen ihrer “Behinderung” verhaften wollten, um sie zu ermorden. Emilie rettete sie – es war kein Einzelfall. Auch im kalten Januar 1945 rettete Emilie eigenständig 120 Juden vor der Vernichtung. Die “Goleschauer” waren drei Wochen im Transport unterwegs und die letzte Station war Schindlers Fabrik in Brünnlitz. Ihr Zustand war bedauernswert, sie litten an Hungerödemen. Emilie organisierte ein Lazarett und pflegte die Kranken gesund. Nach dem Krieg lebte sie jahrzehntelang und verarmt in Argentinien. Prof. Erika Rosenberg begegnete ihr 1990 und verfasste mehrere Biographien über Emilie und Oskar Schindler. Emilie Schindler, eine Heldin, von der viele glauben, dass sie im Schatten ihres Mannes stand – ein nicht untypisches Frauenschicksal.

Den glanzvollen Endpunkt der Finissage setzen mit kurzen Wortbeiträgen Tobias Brockmann, Kaufmännischer Direktor der LWL-Gesundheitseinrichtungen im Kreis Soest, Dr. Thomas Schöne und der Künstler Oliver Schäfer eröffnet. Neben einem gemeinsamen Imbiss dürfen sich die Gäste auf eine besondere musikalische Darbietung am Piano freuen.

Der Vortrag beginnt um 12:45 Uhr im Festsaal. Der Eintritt für die Veranstaltungen ist frei.

Um verbindliche Anmeldung wird unter folgendem Link bis zum 16.11.2023 gebeten: https://www.lwl-fearless-women.de/de/veranstaltungskalender/finissage-und-gedenkfeier-totensonntag-inkl-vortrag-im-festsaal/

 

Pressekontakt:


Jaqueline Bettels, LWL-Gesundheitseinrichtungen im Kreis Soest, Mail: jaqueline.bettels@lwl.org und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, presse@lwl.org

Der LWL im Überblick:

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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