Helios Kliniken GmbH

Mediziner bei Helios beobachten, dass die Schwere der Herzinfarkte seit der Corona-Pandemie zunimmt, während gleichzeitig weniger Herzinfarkte in den Kliniken behandelt wurden. 

Symptome für einen Herzinfarkt sollten schnellstmöglich bei einem Kardiologen, einer Fachklinik oder beim Hausarzt abgeklärt werden.

Prof. Dr. Holger Thiele, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie – Helios Stiftungsprofessur am Herzzentrum Leipzig, rät dazu, Symptome ernst zu nehmen und den Gang zum Arzt nicht zu scheuen, da es sonst zu schweren Folgeerkrankungen kommen kann: „Wir haben festgestellt, dass 2020 bis zu 40 Prozent weniger Herzinfarkte im Krankenhaus behandelt wurden“, so Prof. Thiele. „Das gibt Grund zur Sorge, denn das bedeutet nicht, dass auch weniger Menschen einen Herzinfarkt erlitten haben, sondern dass diese vermutlich zu Hause ausgehalten wurden.“ Gleichzeitig gab es im Herzzentrum Leipzig wie in anderen Helios Kliniken einen Anstieg von schweren Verläufen nach einem Herzinfarkt: „Wir haben einige Patienten gesehen, die schwere Komplikationen nach einem Herzinfarkt entwickelt haben, die wir eigentlich in dieser Form in den letzten Jahren nicht mehr gesehen haben“, so der Kardiologe. Das liege vor allem daran, dass sich Patienten mit Symptomen, aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus im Krankenhaus erst später bei einem Arzt vorgestellt hätten, so Thiele.

Bereits in der ersten Corona-Welle gab es in den Helios Kliniken rund 30 Prozent weniger Aufnahmen in den Notaufnahmen. Gleichzeitig waren die Patienten deutlich kränker. Dies sei ein Grund, warum die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit 2020 laut dem Deutschen Ärzteblatt gestiegen sei, so Thiele. Der Kardiologe rät Patienten deshalb, ihre Gesundheit ernst zu nehmen und Notaufnahmen aufzusuchen: „Wenn Sie krank sind, gehen Sie bitte unbedingt zum Arzt!“

Ähnlich wie eine Grippe kann eine Covid-19-Erkrankung das Entstehen eines Herzinfarktes begünstigen. COVID-19 kann aber auch eine Herzmuskelentzündung hervorrufen, sodass es zwei Schädigungswege gibt. „Wir haben Patienten gesehen, bei denen durch COVID-19 ein Herzinfarkt ausgelöst wurde. Aber auch Patienten, bei denen eine Herzmuskelentzündung, eine sogenannte Myokarditis, diagnostiziert wurde“, so Holger Thiele. „Diese Form der Herzerkrankung heilt nur langsam – und teilweise nur mit Folgeschäden aus.“ Den besten Schutz biete die Corona-Impfung, die der Kardiologe insbesondere Herzpatienten empfiehlt: „Erste Untersuchungen zeigen, dass die Krankheit bei geimpften Menschen deutlich milder verläuft. Mit Blick auf die Herzgesundheit rettet eine Corona-Impfung Leben.“

Mögliche Anzeichen für einen Herzinfarkt sind:

  • eine Enge im Brustkorb
  • Brustschmerzen, die auch in den Arm, Unterbauch oder Schulterbereich ausstrahlen können
  • Kurzatmigkeit oder Atemnot
  • Schwindel
  • Erbrechen
  • Unwohlsein
  • Unruhe
  • Schweißausbrüche

Wichtig ist es, die Symptome schnellstmöglich bei einem Kardiologen, einer Fachklinik wie dem Herzzentrum Leipzig oder beim Hausarzt abklären zu lassen, um einen schweren Krankheitsverlauf abwenden zu können. Die Angst vor einer Behandlung im Krankenhaus ist unbegründet.

„Wir haben in allen Helios Einrichtungen ein umfassendes Sicherheitskonzept eingeführt und etabliert. Unter anderem testen wir alle stationären Patientinnen und Patienten bei der Aufnahme auf Covid-19. Die hohe Impfbereitschaft unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von über 70 Prozent trägt ebenfalls dazu bei, das Infektionsrisiko zu minimieren. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Coronavirus im Krankenhaus anzustecken, ist daher sehr gering“, erklärt Prof. Dr. Andreas Meier-Hellmann, Helios Geschäftsführer Medizin.

Auch während der Hochphase der Pandemie wurden schwer kranke Patienten behandelt und nur jene OP-Termine verschoben, die gesundheitlich vertretbar waren. „Kein Patient muss Angst haben, von uns abgewiesen zu werden. Lassen Sie Brustschmerzen umgehend abklären, um mögliche schwerwiegende Krankheitsverläufe zu verhindern“, appelliert auch Prof. Dr. Meier-Hellmann.

Sie haben Fragen rund um das Thema Herzerkrankungen in Zeiten von Corona? Prof. Dr. Gerhard Hindricks, Ärztlicher Direktor und leitender Rhythmologe am Herzzentrum Leipzig und Präventionsarzt Dr. Moser stehen Ihnen Rede und Antwort in unserem Live-Chat am 25.3. ab 17.30 Uhr auf YouTube und Facebook. Hier geht’s zur Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/178521683886246

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 120.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 20 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2020 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,8 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patienten behandelt, davon 4,1 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 52 Kliniken, davon sechs in Lateinamerika, 70 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15 Millionen Patienten behandelt, davon 14,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 40.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro.

Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

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