Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) informiert:

Lippstadt (lwl). Für Mitarbeitende des LWL-Zentrums für Forensische Psychiatrie Lippstadt hat zum ersten Mal ein “Oasentag” für das eigene psychische Wohlergehen und Kraftschöpfen stattgefunden. “Bei aller Professionalität ist die Arbeit mit psychisch kranken Menschen im Maßregelvollzug oft auch fordernd, die Kolleginnen und Kollegen stecken viel Energie und Herzblut in ihre Arbeit”, hat Friederike Schmidt, Klinikseelsorgerin und Mitinitiatorin des Oasentages, beobachtet. Gemeinsam mit ihrem Seelsorge-Kollegen Björn Kölber (LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Marsberg) hat sie daher ein Konzept für eine “Auszeit für die Seele” erarbeitet und die Unterstützung der Betriebsleitung eingeholt.

Rund ein Dutzend Beschäftigte aus unterschiedlichen Berufsgruppen nutzten das Angebot, um einen Tag zur Förderung der Selbstfürsorge abseits des gewohnten Umfeldes zu verbringen. Die beiden Seelsorgenden hatten dafür das Pilgerkloster in Werl, ein ehemaliges Franziskanerkloster, ausgewählt. “Alleine der Ort entschleunigt schon”, stellten die Teilnehmenden fest.

“Im Dienst auf den Stationen muss man eigentlich immer auf etwas reagieren”, sagt Mitorganisator Kölber. Zeit für Ruhe, Zeit für Pausen, Zeit, um sich und das eigene oder gemeinsame Tun und Handeln zu reflektieren und wertzuschätzen – das bleibe dabei oft auf der Strecke. Methodisch angeleitet von den Seelsorgenden wurde der Blick der Teilnehmenden gelenkt auf die persönliche Motivation, die eigenen Stärken und Fähigkeiten und bereits gemeisterte Herausforderungen. “Unsere Herangehensweise war dabei nicht religiös ausgerichtet”, berichtet Schmidt, sondern sie hätten ein Angebot machen wollen, von dem alle profitieren können.

Vonseiten der Betriebsleitung wurde das Angebot größtenteils wie ein Fortbildungstag unterstützt. Als nächstes soll es ein solches Angebot auch für Beschäftigte des Marsberger Therapiezentrums geben. “Wir sind dankbar über die vielen positiven Rückmeldungen”, sagen die beiden Seelsorgenden. Die Gruppe habe sich wirklich intensiv auf das Angebot eingelassen, obwohl ja keiner wusste, was auf sie zukommt und auch ein bisschen Mut dazu gehöre. Beide sind sich einig, dass ein solches Angebot eine absolute Bereicherung darstelle und grundsätzlich zur beruflichen Zufriedenheit beitragen könne. Den Rückmeldungen nach zu urteilen, haben die Teilnehmenden den Oasentag als Bereicherung und Kraftquelle erlebt. Somit äußern Schmidt und Kölber die Hoffnung, dass sie in Zukunft regelmäßig weitere Oasentage anbieten können.

 

Pressekontakt:

Petra Schulte-Fischedick, LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt, presse@lwl.org

Der LWL im Überblick:

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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