Movember: KKHB-Mitarbeitende kommen zusammen, um das Bewusstsein für Männergesundheit zu stärken

Herford. Jedes Jahr lassen sich Männer auf der ganzen Welt einen Schnurrbart wachsen, um auf das Thema Männergesundheit aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln. Vor 20 Jahren wurde die Aktion von einer Gruppe junger Männer in Australien ins Leben gerufen. Seither steht der „Movember“ (englisch: moustache; Kurzform mo; deutsch: Schnurrbart und November) dafür, den Fokus auf die Gesundheit von Männern zu lenken. Egal ob dick oder dünn, schief oder gezwirbelt – alle Schnurrbart-Kreationen sind erlaubt und setzen ein Zeichen für die Prävention von Hoden- und Prostatakrebs, psychische Gesundheit und Suizidprävention.

Auch in den Kreiskliniken Herford-Bünde (KKHB) sind über 100 Mitarbeitende im Männermonat zusammengekommen, um sich mit (Schnurr-)Bart fotografieren zu lassen und damit ein Zeichen zu setzen.

So wichtig ist die Krebs-Vorsorge für den Mann

„Wenn es um Vorsorge geht, überlassen Männer den Frauen gerne das Feld. Dabei ist gerade die Krebsfrüherkennung auch für Männer wichtig“, weiß Prof. Christian Meyer, Direktor der Universitätsklinik für Urologie am Klinikum Herford. „Prostata- und Hodenkrebs sind sehr gut behandelbar, sofern sie früh erkannt werden.“

Hodenkrebs betrifft vor allem junge Männer im Alter zwischen 25 und 35 Jahren, während der Prostatakrebs eher im fortgeschrittenen Alter auftritt. Eine gute Prostata- und Hodenkrebsvorsorge und regelmäßige Untersuchungen ermöglichen eine frühzeitige Diagnose, Behandlung und oft auch eine Heilung. Neben der Untersuchung beim Arzt rät Prof. Meyer auch zu einer bewussten Selbstbeobachtung: „Männer können zuhause ihre Hoden gut selbst einmal monatlich tasten und dabei auf eine Verhärtung, Schwellung oder Knotenbildung achten. Der Prostatakrebs ist zwar der häufigste Tumor des Mannes, fällt aber meist nicht durch Symptome auf. Hier ist es sinnvoll, sich beim Urologen vorzustellen und über die Vorsorge zu informieren“. Eine regelmäßige Vorsorge-Untersuchung beim Arzt wird Männern ab einem Alter von 45 Jahren empfohlen, bei familiärer Vorbelastung ab dem 40. Lebensjahr.

Die psychische Gesundheit des Mannes – meist ein Tabu-Thema

Neben den Krebserkrankungen spielt auch die psychische Männergesundheit im Movember eine Rolle. Drei Viertel aller Suizide werden von Männern begangen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit jedes Jahr 510.000 Männer durch Suizid sterben. Das ist einer pro Minute. So heißt es auf der Internetseite der Movember-Stiftung (https://de.movember.com). Männer erkennen oft nicht, wenn sie ein Problem mit ihrer psychischen Gesundheit haben, und bitten meistens nur ungern um Hilfe.

„Eine der Hauptursachen für Suizid ist die Depression“, sagt Dr. Stephan Blaschke, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Klinikum. „Die typischen Symptome einer Depression, wie zum Beispiel Interessenverlust, Antriebslosigkeit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, sind sehr gut definiert, können sich bei Männern aber anders äußern, als bei Frauen. Hier können ein aufbrausendes Verhalten, Wutanfälle oder eine gesteigerte Aggression Anzeichen für eine Depression sein. Da es für Männer häufig schwerer ist, über psychische Probleme zu sprechen, bringen die Betroffenen selbst, aber auch das Umfeld, untypische Symptome oftmals nicht mit der psychischen Erkrankung in Verbindung.“ Der Chefarzt rät betroffenen Männern, die bei sich eine Wesens- oder Verhaltensänderung feststellen, ihren Hausarzt zu kontaktieren, um eine genaue Diagnostik in die Wege zu leiten.

Alle Informationen und Bilder zur Aktion finden Sie auf der Internetseite des Klinikums: Movember | Klinikum Herford (klinikum-herford.de).

 

Monika Vogel

Leitung, Pressesprecherin

Unternehmenskommunikation

Kreiskliniken Herford-Bünde AöR

Standort: Klinikum Herford

Schwarzenmoorstraße 70

D-32049 Herford

monika.vogel@klinikum-herford.de

www.kkhb.de

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