Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) informiert:

Stemwede/Rheine (lwl). Weil sie sich seit langem über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus vorbildlich für die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden einsetzen, wurden die LWL-Maßregelvollzugskliniken Schloss Haldem (im Kreis Minden-Lübbecke) und Rheine (Kreis Steinfurt) von der Unfallkasse NRW ausgezeichnet. In einer Feierstunde im LWL-Industriemuseum Zeche-Zollen in Dortmund erhielten die Kliniken des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) für diese herausragende Leistung neben der Urkunde eine Prämie in Höhe von fast 30.000 Euro.

“Obwohl wir schon gut aufgestellt waren, konnten wir uns mithilfe des Audits noch einmal verbessern”, freut sich Personalleiter Ingo Baum über die bereits zweite Auszeichnung beim Prämiensystem “Sichere und gesunde Unternehmen” der Unfallkasse NRW.

Die LWL-Kliniken hatten sich zuletzt 2021 erstmalig am Prämiensystem der Unfallkasse NRW beteiligt. Mit den Prämien möchte die Unfallkasse NRW Anreize schaffen, den Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Betrieben systematisch zu verankern und zu verbessern. Grundlage ist ein Bewertungskatalog und die persönliche Prüfung von Experten der Unfallkasse NRW, die nach einem Punktesystem den Arbeits- und Gesundheitsschutz bewerten. Schwerpunkte sind dabei die Gesundheitsförderung der Mitarbeitenden, der betriebliche Arbeitsschutz oder etwa die Organisation und Dokumentation von Arbeitsabläufen.

Je nach Betriebsart gibt es unterschiedliche Maßnahmen, die eingeleitet werden, damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund bleiben. So zählen die LWL-Maßregelvollzugskliniken Schloss Haldem und Rheine neben Jobcentern, Sozialämtern und Rettungsdiensten zu den Betrieben, die Bereiche mit Aggressionsproblematiken haben und daher spezielle Stress- oder Verhaltenstrainings anbieten.

So gibt es in den Kliniken ein engmaschiges Netz aus Präventionsmaßnahmen und niedrigschwelliger Unterstützung bis hin zu gezielten Hilfsangeboten für Einzelne in emotionalen Krisen. Beispielsweise absolvieren zunächst alle Beschäftigten ein Deeskalationstraining, um angespannte Situationen selbst entschärfen zu können. Wer immer sich in seinem Arbeitsumfeld psychisch belastet fühlt, kann eine externe Supervision in Anspruch nehmen.

Darüber hinaus hat der LWL das System der “Kollegialen Hilfe” etabliert, das Beschäftigte für individuelle Themen nutzen können. Das Angebot wird über alle Einrichtungen hinweg kommuniziert. Kommt es in seltenen Fällen zu einem Übergriff, bei dem eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter verletzt wird, regelt eine Betriebsvereinbarung, wer was zu tun hat: von Erster Hilfe über die Informationskette bis hin zu betrieblichen Wiedereingliederungsmaßnahmen (BEM) nach längeren Ausfällen. Und wo interne Instrumente nicht mehr genügen, können Betroffene über das Psychotherapeuten-Verfahren der Unfallkasse NRW (UK NRW) professionelle Unterstützung erhalten.

“Auch für private Notlagen haben wir ein Unterstützungsprogramm entwickelt: Wer eine Scheidung, Schulden oder einen Todesfall in der Familie bewältigen muss, kann hierbei auf das Netzwerk “PsychoSozial” zählen, das die Kliniken aus eigenen personellen Ressourcen geknüpft haben”, sagt Baum.

Gesundheitstage und Angebote der Verhaltensprävention, wie etwa ein Yoga-Kursus für die Mitarbeitenden, sind seit längerem Bestandteil des Klinikangebotes. Darüber hinaus wurden zur Prämierung auch Organisation und Prozesse begutachtet.

Die Unfallkasse NRW hat bereits zum 14. Mal Prämien für guten Arbeits- und Gesundheitsschutz vergeben. Unter 29 Bewerbungen wurden 26 Kommunal- und Landesbetriebe ausgezeichnet und mit rund 369.600 Euro prämiert.

Pressekontakt:


Bianca Hannig, LWL-Maßregelvollzug; Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle; presse@lwl.org

Der LWL im Überblick:

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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