• Die akute Versorgung durch die Schlaganfallnetzwerke wird mithilfe von Telemedizin weiter ausgebaut.
  • Das Zentrum des SOS-TeleNET an der Klinik und Poliklinik für Neurologie bietet Kliniken in Ostsachsen telemedizinische Unterstützung für Schlaganfallpatientinnen und -patienten.
  • Das Gesundheitsministerium fördert die drei telemedizinischen Schlaganfallnetzwerke in Sachsen mit über drei Millionen Euro.

Der Schlaganfall ist einer der häufigsten und gefährlichsten medizinischen Notfälle, der jeden Menschen treffen kann. Eine schnelle und qualitativ hochwertige Versorgung ist entscheidend für die Genesung der Patientinnen und Patienten. Die telemedizinischen Schlaganfallnetzwerke in Sachsen – SOS-TeleNET, TESSA Netzwerk und TNS-NET – haben sich seit ihrer Etablierung 2008 genau diesem Ziel verschrieben. Die über Jahre entstandene vertrauensvolle Zusammenarbeit ist das Ergebnis der stetigen Netzwerkarbeit der Mitarbeitenden in den Zentren. An diesem Donnerstag (26. Oktober) besuchte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping das Projekt „Stroke-Link Sachsen“, die gemeinsame Geschäftsstelle der telemedizinischen Schlaganfallnetzwerke mit Sitz am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden.

„Mit der Etablierung der telemedizinischen Schlaganfallnetzwerke in Sachsen waren wir Vorreiter in Deutschland“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Universitätsklinikum Dresden. „Mit der aktuellen Förderung durch den Freistaat können wir weiterhin einen zeitgemäßen technischen Standard garantieren. Zudem werden über die gemeinsame Geschäftsstelle Qualitätssicherungsmaßnahmen abgestimmt, was die Versorgung der Patientinnen und Patienten weiter optimiert. Damit wird den steigenden Anforderungen an die Darlegung der Qualität Rechnung getragen.“ Unabdingbar für die reibungslose Zusammenarbeit der sächsischen Schlaganfallnetzwerke ist eine gute technische Ausstattung. Durch die besonders in den vergangenen Jahren rapide zunehmende Weiterentwicklung der akuten Schlaganfalltherapie steigen auch die Anforderungen an die telemedizinischen Leistungen in der Versorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten. Um weiterhin eine flächendeckende hochqualitative Schlaganfallakutversorgung vorhalten zu können, müssen Hard- und Software sowie die Verbindungstechnologien der Netzwerke nach über zehnjähriger Laufzeit erneuert werden.

Drei Netzwerke für flächendeckende Versorgung in Sachsen

Mit Fördermitteln in Höhe von mehr als drei Millionen Euro fördert das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt die sächsischen Schlaganfallnetzwerke aus Mitteln des Krankenhauszukunftsfonds (KHZF). Die gemeinsame Geschäftsstelle der telemedizinischen Schlaganfallnetzwerke in Sachsen „Stroke-Link Sachsen“ arbeitet an der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Dresden. Das Zentrum des SOS-TeleNET bietet kooperierenden Kliniken im Raum Dresden und Ostsachsen eine telemedizinische Mitbeurteilung für Schlaganfallpatientinnen und -patienten an. In Westsachsen erfolgt die Mitbeurteilung im TESSA Netzwerk durch die neurologische Expertise des Klinikum St. Georg in Leipzig sowie das Fachkrankenhaus Hubertusburg in Wermsdorf für den Raum Leipzig und Nordwestsachsen. Das TNS-NET unterstützt im Raum Südwestsachsen telemedizinisch durch fachärztliche Mitbeurteilung mit Zentren im Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau, dem Klinikum Chemnitz und dem Helios Klinikum Aue. Die Förderung der telemedizinischen Schlaganfallnetzwerke unterstreicht die Schwerpunktsetzung des Sozialministeriums im Bereich Telemedizin, E-Health und technischer Assistenzsysteme.

„Die akute Versorgung von Schlaganfallpatienten durch die Schlaganfallnetzwerke gehört zu den Vorzeigeprojekten im Bereich Telemedizin im Freistaat Sachsen“, so Gesundheitsministerin Petra Köpping. „Durch die Förderung wird es gelingen, die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit akutem Schlaganfall mittels Telemedizin weiter zu verbessern. Die Patientenrechte stehen bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen im Fokus unserer Arbeit. Dank des Engagements und der harten Arbeit seiner Mitglieder sind die Sächsischen Schlaganfallnetzwerke ein leuchtendes Beispiel für die positiven Veränderungen, die in der Gesundheitsversorgung erreicht werden können, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Die Schlaganfallnetzwerke zeigen wie Zusammenarbeit und Innovation dazu beitragen können, Leben zu retten und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.“

Telemedizin hilft bei schneller Diagnose und Therapie

Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Schlaganfallbehandlung ist die Zeit. Je schneller eine Patientin oder ein Patient die richtige medizinische Versorgung erhält, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Durch die telemedizinischen Schlaganfallnetzwerke kann die Zeit zwischen dem Auftreten eines Schlaganfalls und der Behandlung drastisch verkürzt werden. Durch die Netzwerkstruktur ist gewährleistet, dass auch in dünn besiedelten ländlichen Regionen akut auftretende Schlaganfälle sicher diagnostiziert und auf fachlich höchstem Niveau therapiert werden. Die Betroffenen können so außerdem schnell, umfassend und fachübergreifend einer Spezialtherapie in einem Zentrum, beispielsweise dem Dresdner Neurovaskulären Centrum, zugeführt werden.

Die drei Sächsischen telemedizinischen Schlaganfallnetzwerke sind nicht nur auf die qualitativ hochwertige Versorgung von Patientinnen und Patienten in akuten Situationen ausgerichtet, sondern investieren auch in die Schulung von Fachkräften, in die Erarbeitung und Etablierung einheitlicher Behandlungsstandards sowie in umfangreiche Qualitätssicherungsmaßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung der Behandlungsabläufe. Medizinisches und Pflegepersonal, aber auch Therapeutinnen und Therapeuten werden regelmäßig durch Simulationstrainings auf den akuten Behandlungsfall vorbereitet. Außerdem erfolgen Schulungen zu den neuesten Entwicklungen in der Schlaganfallbehandlung, um sicherzustellen, dass die Patientinnen und Patienten auch in den ländlichen Regionen Sachsens die bestmögliche Versorgung erhalten.

In den kommenden Jahren werden die drei Netzwerke auch neue telemedizinische Technologien integrieren, um Diagnose und Behandlung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten in ländlichen Gebieten weiter zu verbessern und enger zusammenzuarbeiten. Dies ermöglicht neurologischen Fachärztinnen und -ärzten die Unterstützung von Medizinerinnen und Medizinern in regionalen Krankenhäusern durch Mitbeurteilung der Patientinnen und Patienten vor Ort und erhöht die Chancen auf eine schnelle und effektive Therapie.

Weitere Informationen:

Schlaganfallversorgung Ostsachsen Netzwerk SOS-TeleNET:

www.sos-net.de/das-netzwerk/struktur/sos-telenet-kooperationskliniken/sos-telenet-kooperationskliniken

Telemedizinische SchlaganfallNetzwerk Nordwestsachsen TESSA:

www.sanktgeorg.de/medizinische-bereiche/kliniken-abteilungen/neurologie/tessa-netzwerk.html

Teleneuromedizinische Netzwerk der zertifizierten Stroke Units und Neurologischen Intensivmedizin TNS: www.helios-gesundheit.de/kliniken/aue/unser-angebot/unsere-fachbereiche/neurologie/telemedizin/

 

Kontakt:

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Pressestelle

Nora Domschke

E-Mail: pressestelle@uniklinikum-dresden.de

www.uniklinikum-dresden.de

Die Deutschen Universitätsklinika sind führend in der Therapie komplexer, besonders schwerer oder seltener Erkrankungen. Die 34 Einrichtungen spielen jedoch als Krankenhäuser der Supra-Maximalversorgung nicht nur in diesen Bereichen eine bundesweit tragende Rolle. Die Hochschulmedizin ist gerade dort besonders stark, wo andere Krankenhäuser nicht mehr handeln können: Sie verbindet auf einzigartige Weise Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Die Uniklinika setzen federführend die neuesten medizinischen Innovationen um und bilden die Ärzte von morgen aus. Damit sind “Die Deutschen Universitätsklinika” ein unersetzbarer Impulsgeber im deutschen Gesundheitswesen. Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) macht diese besondere Rolle der Hochschulmedizin sichtbar. Mehr Informationen unter: www.uniklinika.de

BE