Wissenschaftliche Veröffentlichung

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in einer Studie einen Zusammenhang zwischen der Wirkung der Chemotherapie bei Bauchspeicheldrüsenkrebs und Stoffwechselprodukten im Darm festgestellt. Die sogenannten Metaboliten sind Substanzen, die als Zwischenstufen oder Abbauprodukte von Stoffwechselvorgängen entstehen. In präklinischen Modellen konnte die interdisziplinäre Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Nicola Gagliani, l. Medizinische Klinik und Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie des UKE, die Konzentration dieser Metaboliten und damit den Effekt der Chemotherapie durch Veränderung der Ernährung beeinflussen. Zentral ist dabei die Gabe der Aminosäure Tryptophan als Ausgangsprodukt der Metaboliten. Ihre Forschungsergebnisse haben die Wissenschaftler:innen im Fachjournal Nature veröffentlicht.

„Zusammenfassend deuten die Daten darauf hin, dass die Ernährung in Kombination mit einer spezifischen Zusammensetzung der Darmbakterien einen wichtigen Einfluss auf den Effekt einer Chemotherapie bei Bauchspeicheldrüsenkrebs haben kann”, sagt Prof. Dr. Samuel Huber, I. Medizinische Klinik und Poliklinik des UKE. „Diese Daten bilden die Grundlage für eine neue Forschungsausrichtung in der Behandlung von Patient:innen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs. Allerdings sind weitere Studien essenziell, bevor die Ergebnisse in die klinische Praxis übertragen werden könnten”, ergänzt Erstautor Dr. Joseph Tintelnot, II. Medizinische Klinik und Poliklinik des UKE. Eine Chemotherapie ist zentraler Bestandteil in der Behandlung von Patient:innen mit Bauchspeicheldrüsentumoren. Allerdings sprechen nicht alle dieser Tumoren gleichermaßen auf eine solche Behandlung an. Die Ursache hierfür ist bislang nicht vollständig geklärt. Die Erforschung individueller Vorhersageparameter für die Wirksamkeit einer Krebstherapie ist ein zentrales übergeordnetes Forschungsthema am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des UKE.

Literatur

Tintelnot et al. Microbiota-derived 3-IAA influences chemotherapy efficacy in pancreatic cancer. Nature. 2023. DOI: https://doi.org/10.1038/s41586-023-05728-y

 

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Das 1889 gegründete Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist eine der modernsten Kliniken Europas und mit rund 14.400 Mitarbeitenden einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Pro Jahr werden im UKE rund 497.000 Patient:innen versorgt, 90.000 davon stationär und 407.000 ambulant. Zu den Forschungsschwerpunkten des UKE gehören die Neurowissenschaften, die Herz-Kreislauf-Forschung, die Versorgungsforschung, die Onkologie sowie Infektionen und Entzündungen. Über die Medizinische Fakultät bildet das UKE rund 3.400 Mediziner:innen, Zahnmediziner:innen und Hebammen aus.

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