• Auditorium bescheinigt Erfolge bei der Reduzierung des Tabakkonsums im Klinikum.
  • Silberzertifikat „rauchfrei plus“ für nachhaltige Beratungsangebote und Rauchfrei-Programme für Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende.
  • Uniklinikum nach Standards des Global Network for Tobacco Free Healthcare Services zertifiziert.

Das Universitätsklinikum Dresden ist seit Mai 2022 Mitglied im „Deutschen Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen“ (DNRfK e.V.). Mit der erfolgreichen Silberzertifizierung „rauchfrei plus“ unterstreicht das Klinikum seine Zielstrebigkeit hin zu einem rauchfreien Krankenhaus. Hierbei wird nicht auf Verbote, sondern auf aktive Unterstützung gesetzt: Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende werden für das Thema Rauchfreiheit sensibilisiert und Tabakkonsumenten gezielt angesprochen und beraten.

„Das Rauchen ist nach wie vor eine der häufigsten, gleichzeitig aber auch am einfachsten vermeidbaren Ursachen für schwere Lungen- und Herz-/Kreislauferkrankungen. Deswegen ist es uns wichtig und absolut in unserem Interesse, unsere Expertise in Beratungsangebote zur Tabakentwöhnung zu investieren“, sagt Prof. Michael Albrecht. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Aktivitäten und Programme so gut angenommen werden. Die erfolgreiche Zertifizierung zeigt uns, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind“, so der Medizinische Vorstand des Dresdner Uniklinikums.

Was zunächst mit der Bronzezertifizierung der Pilotklinik MK1 im Jahr 2021 begonnen hat, findet nun in der Silberzertifizierung „rauchfrei plus“ des gesamten Universitätsklinikums seine Fortsetzung. Die Anforderungen sind klar definiert: Um die Zertifizierung zu erhalten, wird das Krankenhaus in der Umsetzung acht zentraler Standards des „Network for Tobacco Free Healthcare Services“ überprüft. Diese umfassen das klare Bekenntnis der Führung des Hauses zur systematischen Implementierung einer Tabakfrei-Strategie, eine umfassende Kommunikation der Tabak-Entwöhnungsprogramme, Schulungen und Trainings für Mitarbeitende, eine systematische Identifizierung und Ansprache von Tabakkonsumierenden, ein rauchfreies Klinikgelände, ein betriebliches Gesundheitsmanagement zum Schutz und zur Förderung der Gesundheit aller Beschäftigten, ein öffentliches Engagement zur Tabakkontrolle und Tabakprävention sowie entsprechende Monitoring- und Evaluationssysteme, um all die genannten Punkte nachvollziehbar zu bewerten.

Beim Audit unter der Leitung von Christa Rustler, Geschäftsführerin des Deutsches Netzes Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen e.V., wurden die vom Uniklinikum ergriffenen Maßnahmen nun systematisch geprüft und bewertet. Das Herzstück bildet die Kombination der Rauchstoppberatung – dem „rauchfrei ticket“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) – mit Gruppenangeboten des klinikeigenen Rauchfrei-Zentrums. Speziell geschulte Multiplikatoren tragen diese Angebote gezielt an Tabakkonsumenten heran und unterstützen sie aktiv bei den ersten Schritten in ein rauchfreies Leben.

Damit möglichst viele Personen die Erstgespräche mit Rauchenden führen können, werden kontinuierlich Multiplikatorinnen und Multiplikatoren vor allem aus dem ärztlichen Dienst und der Pflege ausgebildet. Sie sorgen dafür, dass das „rauchfrei ticket“ auf allen Stationen des Uniklinikums präsent ist, indem sie Patientinnen und Patienten auf die Themen Tabakkonsum, Rauchstatus sowie Rauchstopp ansprechen und darüber hinaus die Vorgehensweise des „rauchfrei ticket“ erläutern. Wecken sie bei diesen Motivationsgesprächen das Interesse der Rauchenden für eine weitergehende Beratung, wird auf die telefonische Rauchstoppberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sowie die direkt am UKD durch das Rauchfrei-Zentrum angebotenen Entwöhnungskurse hingewiesen.

Eine richtungsweisende Rolle spielt hierbei die im Rahmen des Projekts zunächst in der Medizinischen Klinik 1 als Pilotprojekt gestartete standardmäßige Abfrage des Tabakkonsums bei der Patientenanamnese. Durch die standardisierte Identifikation von Tabakkonsumentinnen und -konsumenten ist es möglich, die Angebote zur Raucherentwöhnung nicht im Gießkannenprinzip – und mit entsprechenden Streuverlusten – sondern ganz gezielt an Personen heranzutragen.

„Uns überzeugte insbesondere das hohe Maß an Integration der vom Klinikvorstand beschlossenen Rauchfrei-Strategie in den klinikweiten Qualitäts- und Managementprozess“, so Christa Rustler, die gemeinsam mit Dr. Sebastian Karmann (Vivantes Berlin) und Prof. Dr. med. Wulf Pankow (Pulmologe und vorm. Chefarzt am Klinikum Neukölln) das Audit zur Zertifizierung durchführte. „Mit dem erfolgreichen Audit zum Silberlevel hat das Uniklinikum Dresden nachgewiesen, wie ein Rauchstoppangebot schrittweise und systematisch in einem Haus der Maximalversorgung mit zahlreichen unterschiedlichen Fachrichtungen etabliert werden kann,“ würdigt Frau Rustler die Ergebnisse der Arbeit, die das multiprofessionelle Team der Arbeitsgruppe „Rauchfrei“ um Prof. Dr. med. Dirk Koschel, Leiter des Fachbereichs Pneumologie an der Medizinischen Klinik I und Initiator der Zertifizierung, geleistet hat. Neben Prof. Koschel war Frau Prof. Dr. Maria Eberlein-Gonska ein wichtiges Bindeglied der Arbeitsgruppe zu den Gremien des Universitätsklinikums und leistete einen großen Beitrag zur Koordination des engagierten, multiprofessionellen Teams mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Arbeitsmedizin, Prävention und Kommunikation, die das Projekt letztlich zum Erfolg geführt haben.

Auf dieser Basis sind weitere Schritte wie das flächendeckende digitale Monitoring des Rauchstatus der Patientinnen und Patienten bei Aufnahme, die weitere Implementierung von Tabakentwöhnungsprogrammen, der weitere Ausbau des rauchfreien Klinik-Campus und auch noch mehr Öffentlichkeitsarbeit geplant: „Neben unseren kurativen Behandlungsangeboten auf höchstem Niveau müssen wir uns auch noch mehr in der Prävention vieler chronischer Erkrankungen und insbesondere Tumorerkrankungen engagieren. Das Projekt ‚Rauchfreies Krankenhaus‘ trägt relevant dazu bei und ist damit auch deutschlandweit beispielgebend. Wir unterstützen damit letztlich auch die Strategie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), dass Deutschland im Jahre 2040 tabakfrei sein soll“, beschreibt Prof. Koschel die Strategie für die weitere Arbeit an dem Projekt.

 

Kontakt für Medienschaffende


Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Medizinische Klinik I

Bereich Pneumologie

Leiter: Prof. Dr. med. Dirk Koschel

E-Mail: dirk.koschel@ukdd.de

www.uniklinikum-dresden.de/kik

Die Deutschen Universitätsklinika sind führend in der Therapie komplexer, besonders schwerer oder seltener Erkrankungen. Die 34 Einrichtungen spielen jedoch als Krankenhäuser der Supra-Maximalversorgung nicht nur in diesen Bereichen eine bundesweit tragende Rolle. Die Hochschulmedizin ist gerade dort besonders stark, wo andere Krankenhäuser nicht mehr handeln können: Sie verbindet auf einzigartige Weise Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Die Uniklinika setzen federführend die neuesten medizinischen Innovationen um und bilden die Ärzte von morgen aus. Damit sind “Die Deutschen Universitätsklinika” ein unersetzbarer Impulsgeber im deutschen Gesundheitswesen. Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) macht diese besondere Rolle der Hochschulmedizin sichtbar. Mehr Informationen unter: www.uniklinika.de

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